Am letzten Samstag besuchten 28 Feuerwehrleute aus Westönnen die Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Bereits um 7.00 Uhr trafen sich die Feuerwehrfrauen und -Männer am Westönner Bahnhof. Mit dem Zug fuhr man zur Landeshauptstadt. Am Düsseldorfer Hauptbahnhof wurden sie vom Dienststellenleiter der Feuerwache 1, Herrn Karl-Heinz Niersch begrüßt. Mit der U-Bahn und Bussen fuhr die Gruppe zur Feuerwache 10, der Umweltwache. Auf dem Gelände der Umweltwache sind neben der Feuerwache, einer Feuerwehrfahrschule, der Ausbildungsstätte für Rettungsassistenten viele Spezialfahrzeuge stationiert. Die Hauptaufgaben der Umweltwache sind die Logistik bei Großeinsätzen und die Sicherung von Gebäuden oder Gebäudeteilen. Gerade nach dem Sturm Kyrill im letzten Jahr hatten die Feuerwehrleute viel Arbeit mit der Sicherung von beschädigten Fassadenteilen, der Absicherung von beschädigten, ganz oder teilweise abgedeckten Dächern und Abstützung von einsturzgefährdeten Häusern. Mit den verschiedenen Hebekissen sind die Düsseldorfer in der Lage Straßenbahnwagen oder eingestürzte Betondecken zur Bergung von Verletzten anzuheben. Neben zwei Kranwagen sind hier Container mit Spezialwerkzeugen, mit Schaummitteln, mit Ersatzatemschutzgeräten und vielem mehr zu sehen. Den Westönner Feuerwehrleuten erklärten die Düsseldorfer Kameraden ihre Gerätschaften ausführlich und beantworteten viele Fragen. Sehr interessant war der Einblick in die große Atemschutzwerkstatt mit den verschiedensten Atemschutzgeräten. Es gab Geräte, die auch auf den Werler Fahrzeugen zu finden sind und eine Einsatzdauer von ca. 30 Minuten erlauben, bis hin zu Geräten die einen 4-stündigen ununterbrochenen Einsatz ermöglichen.
Mit der Straßenbahn und Bussen, es war schon eine kleine Stadtrundfahrt, begaben sich alle zur Hauptwache 1 der Düsseldorfer Feuerwehr. Hier wurden auf dem Innenhof Übungen mit den beiden Leiterwagen durchgeführt. Die neuste Drehleiter kann in Schräglage stehen und trotzdem arbeiten. Anschließend wurde das nagelneue HLF 20 unter die Lupe genommen. Viel Technik ist in diesem rund 585.000,– Euro teurem Fahrzeug untergebracht. Werkzeuge für die technische Hilfe, Tür- und Fensteröffner, Leitern, Wasser und Schaum für Löschangriffe alles ist auf díesem neuen Fahrzeug zu finden. Insgesamt 14 dieser Fahrzeuge hat die Stadt Düsseldorf für seine Stützpunkte bestellt. Plötzlich grellten die Alarmglocken durch die Fahrzeughalle und die Fahrzeugbesatzung kam in Einsatzkleidung angelaufen. Schnell mußten alle Fächer und Türen geschlossen werden, da brauste das Feuerwehrfahrzeug zu einem Einsatz los.
Anschließend konnten die Westönner noch einen Schwerlastkrankenwagen besichtigen. Dieser Krankenwagen wird eingesetzt für den Transport von erkrankten Leuten, die XXL-Gewichte auf die Waage bringen. Erst von zwei Tagen war hiermit ein 250 kg schwerer Mensch transportiert worden. Der Kranke mußte aus der vierten Etage geborgen werden, dies ging nur mit Hilfe eines der Kranwagen aus der Umweltwache durch ein Fenster, da 8 Feuerwehrleute und 2 Mann aus dem Krankenwagen ihn nicht durch das Treppenhaus transportieren konnten. Die Trage ist für Menschen bis zu 480 kg Gewicht ausgelegt. Im Heck des Fahrzeuges befindet sich ein Lastaufzug und die Gerätschaften wie Blutdruckmanschetten sind alle in XXL ausgelegt. Ein faszinierendes Fahrzeug, obwohl alle sich einig waren, in diese Gewichtsklassen will keiner aufsteigen.
Herr Niersch gab noch viele Informationen zur Feuerwache in der Düsseldorfer Innenstadt. Danach begleitete er die Westönner zum verspäteten Mittagessen in ein Lokal. Auch hier wurden ihm noch viele Fragen zu seiner Tätigkeit und zu besonderen Einsätzen gestellt. Mit einer Flasche Werler Tropfen und „Gut Schlauch-Rufen“ bedankten sich die Feuerwehrleute aus Westönnen. Vor der Heimfahrt war noch Gelegenheit zu einen Altstadtbummel.
Autor: Christoph Post