Mit diesem Bericht setzen wir die Serie fort, mit der wir an Ereignisse erinnern, die in früher Zeit in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurden. Die Zeitungsberichte wurden uns dankenswerterweise von Alfred Risse zur Verfügung gestellt, der schon seit einiger Zeit in den bekannten Zeitungsarchiven nach Berichten aus dem Kirchspiel sucht und umfangreich fündig geworden ist.
Vor 125 Jahren wurde die Todesanzeige von der Jungfrau Dorothea Strunz veröffentlicht. Auf den zweiten Blick erkennen wir als Angehörigen, einen Vikar Strunz. Und zu dieser Person fand Dieter Holtheuer interessante Informationen.
Vikar Kaspar Strunz (1868 – 1942)
Kaspar Strunz wurde am 13. April 1868 in Thüle bei Brilon geboren. Er wurde am 15.08.1891 im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester geweiht. Von 1893 bis 1895 war er Vikar in Westönnen. Nach dem Tod von Dechant Franz Mönnig (*1814) am 28.07.1894; der seit 1871 Pfarrer von Westönnen war, wurde Vikar Strunz bis zur Ernennung von Pfr. Josef Anton Aßmann (*1841) am 05. Oktober 1894 als Pfarrverweser eingesetzt.
Seit dem 19.04.1910 war er als Pfarrer in der Franziskanerpfarre Eickel-Holsterhausen im Dekanat Wattenscheid tätig. Zum 06.02.1915 wurde er als Pfarrer von St. Pankratius in Gütersloh im Dekanat Wiedenbrück ernannt, zu dessen Dechant er gewählt wurde. Dort entwickelte er die Struktur und das Vereinswesen der kath. Gemeinde weiter, u.a. im kath. Vereinshaus, das Carl Miele stiftete. Im dritten Reich wurde gegen ihn durch die Oberstaatsanwaltschaft des Sondergerichtes Dortmund wegen angeblicher Verbreitung der Predigt des Dompfarrers Kraus von Eichstätt vom 31.01.1937 ermittelt. Nach einem Verhör erfolgte die Einstellung des Verfahrens. Am 01. Dezember 1942 starb der Geistliche Rat Kaspar Strunz im Alter von 74 Jahren in Gütersloh.
Dieter Holtheuer mit Unterstützung von Hermann Josef Dregger, Körbecke