Der Abend des 26.01.2014 wird womöglich in die Annalen des SV Rot-Weiß Westönnen eingehen. Die Erste errang in einem von Spannung und Leidenschaft nicht zu übertreffenden Finale gegen den drei Klassen höher spielenden Westfalenligisten RW Mastholte den Titel beim Warsteiner Masters. Bereits am frühen Sonntagmorgen traf sich der Rot-Weiße-Tross am Bahndamm um sich gemeinsam auf das Masters einzustimmen. Mit dem Bus ging es gegen 10 Uhr nach Werl.
Im ersten Spiel des Tages traf man auf den Landesligisten Spvg Beckum, wo der Ex-Westönner Gianluca Greco im Sturm agierte. Unser Team besaß die klareren Chancen, schaffte es aber nicht diese in Tore umzuwandeln. So ging es torlos in die Verlängerung, es sollte nicht die letzte bleiben. Hier war es Michael Heinz der mit seinem Treffer zum 1:0 die Werler Dreifachhalle das erste Mal zum beben brachte! Leider schaffte die Spvg 1:30 Minute vor Spielende den recht unverdienten Ausgleich. So ging es ins Neunmeterschießen. Nach 2 verschossenen Neunmetern beweisen Ringe, Clarysse und Heinz Nervenstärke und man zog verdient mit 4:2 in die zweite Hauptrunde ein! Die Halle stand wiederum Kopf.
Im zweiten Spiel bekam man es mit dem Spitzenreiter der Bezirksliga 8, dem Sv Westfalia Wethmar zu tun. Wieder war man spielbestimmend. Aus einer sicheren Defensive spielte man diszipliniert nach vorne. Doch auch hier gelang den Rot-Weißen trotz einiger guter Möglichkeiten kein Tor. Es ging erneut torlos in die Verlängerung. Hier war es Steffen Eschmann der den Anhang erlöste mit seinem Treffer zum 1:0. Als Christoph Ringe kurz vor Ende der Verlängerung zum 2:0 eingrätschte, war klar, dass auch der zweite höherklassige Verein gegen die Rot-Weißen keine Chance hat.
Nun kam es zur Wiederauflage des letztjährigen Endspiels RWW gegen den Oberligisten (!) SV Westfalia Rhynern. Erstmals an diesem Sonntag geriet die Ufermann Elf in Rückstand, doch Goalgetter Heinz egalisierte. Doch der Oberligist wollte mehr und ging durch Schmidt mit 2:1 in Führung, alles sah nach einem für die blau-weißen aus, doch Stefan Schwarze wurde 10 Sekunden vor Ende der regulären im Strafraum umgerissen und Schiedsrichter Schütter entschied auf 9m. Michael Heinz bewies einmal mehr seine Nervenstärke und rettet sein Team in die Verlängerung. Hier fielen keine Tore und es ging wieder ins 9m-Schießen. Keeper Gerke parierte zwei Neunmeter und dank der Treffsicherheit seiner Kollegen war auch der Oberligist bezwungen worden.
Somit war man zu diesem Zeitpunkt schon sicher 3. und bester A-Kreisligist. Im letzten Spiel der Hauptrunde spielte man um den Einzug ins Finale gegen den bis dato ebenfalls ungeschlagen und stark spielenden SuS Bad Westernkotten. Was sich aber in den nachfolgenden 10 Minuten abspielte, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen.
Wieder begannen unsere Mannen super diszipliniert und hatten wieder einige Chancen. Eine davon nutzte Christoph Ringe zum 1:0. In der Folgezeit vergab Michael Heinz zwei 100%ige Chancen. Kurze Zeit später traf er dann halt von der Mittellinie (!) zum 2:0. Die Halle kochte erneut und die Rot-Weißen spielten sich in einen Rausch, der seinesgleichen gesucht hat. Binnen weniger Minuten schraubten die Bahndamm-Kicker das Ergebnis auf 6:0!! Wahnsinnsbilder spielten sich ab, der A-Liga Spitzenreiter war im Finale und die Mannschaft bedankte sich erst mal per Laola-Welle bei seinem unfassbaren Anhang.
Gegner im Finale war der Westfalenligist RW Mastholte. Es sollte ein ganz großes Spiel beider Mannschaften werden. Die Spielzeit betrug 2×7 Minuten, was unserem Team mal wieder nicht ausreichte. Unser Team begann wieder seelenruhig und konzentriert. Die erste große Chance hatte Mastholte, schoss aber neben das Gehäuse von Keeper Gerke. Fünf Sekunden vor der Pause setzte Steffen Eschmann Michael Heinz perfekt in Szene und dieser netzte zum 1:0 ein.
Nach der Pause besorgte Mastholtes Salzmann den Ausgleich. Unser Team warf dieser aber keineswegs zurück. Einen blitzsauberen Angriff über Gerke und Schneider nutzte Steffen Eschmann mit seinem ersten Finaltreffer zur erneuten Führung – 2:1. Doch auch Mastholte steckte nicht auf. Vogt erzwang 47 Sekunden vor dem Schlusspfiff mit seinem Tor zum 2:2 die Verlängerung.
Hier war es erneut Eschmann der überragend seinen Gegenspieler aussteigen ließ und mit seinem rechten Fuß das 3:2 besorgte. Doch auch jetzt konnten unsere Zuschauern nicht lange feiern, den Edler erzielte das 3:3. Schöner kann Fußball nicht sein, es ging hin und her! Zwei Minuten vor Ende schoss Michael Heinz sein Team wiederum in Führung 4:3 (!), doch auch dieses Mal kam Mastholte zurück Ndubueze erzielte das 4:4 (!). Es ging ins 9m Schießen.
Die Schützen beim Neunmeterschiessen
Ndubueze trat als erster an und traf zum 5:4.
Steffen Eschmann egalisierte – 5:5
Vogt brachte RWM in Front – 6:5
Stefan Schwarze bewies Nervenstärke – 6:6
Salzmann schoss neben das Tor – weiter 6:6
Christopher Clarysse erzielte die Führung – 7:6
Mastholte trifft zum – 7:7
Christoph Ringe knallt ihn rein – 8:7
Es sollte der letzte Treffer des Turniers sein. Für Mastholte trat nun der Ex-Hultroper Tobias Edler an, er knallte die Kugel in die von Keeper Matthias Gerke aus gesehen rechte Ecke. Gerke ahnte dies, sprang und hielt! SIEG!!!!!!!!!
Was jetzt abging, waren Emotionen pur! Nach einem langen Jubellauf wurde Gerke dann doch noch von seinen Kollegen eingeholt und die Jubeltraube bildete sich! Gemeinsam mit den fantastischen Fans wurden die Jubelgesänge angestimmt! Die Halle war fest in rot-weißer Hand.
Einfach unglaublich wie sich die Mannschaft, die Zuschauer und der gesamte Verein an diesem Sonntag präsentierten. Es war kein Zufall, dass das Team sich die Krone aufsetzte! Es war einfach eine taktisch und leidenschaftlich tadellose Leistung die das Ufermann-Team an diesen denkwürdigen Sonntag ablieferte! Sie belohnte sich verdientermaßen mit dem ganz großen Sieg.
Bei der anschließenden Siegerehrung wurde Michael Heinz als bester Torjäger und Matthias Gerke als bester Torwart ausgezeichnet. Bester Spieler wurde Mastholtes Ndubueze. Der Preis für die besten Fans ging wie bereits im letzten Jahr an unseren grandiosen Anhang – 50 Liter Bier.
Ein besseres und spannenderes Finale hat es in der Geschichte des Warsteiner Masters wohl noch nie gegeben. Gemeinsam mit einigen Zuschauern verbrachte man noch eine rot-weiße Siegesnacht, bei dem das ein oder andere Kaltgetränk in vollen Zügen genossen wurde.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für diesen unglaublichen Tag! Ohne diese famose Unterstützung wäre eine solche Leistung nicht möglich gewesen! Dieser Tag, dieses Finale werden wir nie vergessen.
Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges für diese Saison, aber wenn wir uns in der anstehenden Rückrunde als die Einheit präsentieren, wie wir es gestern getan haben, erreichen wir auch das Ziel in der Meisterschaft.
Autor: Matthias Gerke / Fotos: Werler Anzeiger