Vom Hof Kerkhoff
Das Bild links ist eine Fotografie von einer Aquatinta – Radierung, die Hans Sponnier 1922 in der Größe von 22 mal 18 cm fertigte. Sie trägt den Namen: „ Westfälisches Bauernhaus (Kerkhoff Westönnen)“
Das Gebäude steht noch heute. Wie ein Foto von 2007 zeigt, hat sich das Erscheinungsbild nicht stark verändert. Das Fachwerkhaus wurde von Philipp Kerkhoff erbaut, der am 9.Januar 1853 starb.
Die Geschichte dieses Hofes soll hier kurz aufgezeigt werden. Rudolf Preising schreibt in seinem Buche, Westönnen Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe von 1977, „Der Name des Hofes und damit der Name der auf dem Hof sitzenden Bauern ist bestimmt von der Lage, nämlich am oder in der Nähe des Kirchhofes. Grundherrschaftlich gehörte der Hof im 17. Jh. zum Hause Ameke.“ Der Name Kerkhoff taucht aber erst 1663 in einem Schatzregister auf.
In der turbulenten und lückenhaften Geschichte des Hofes erscheinen etliche neue Namen; man kann aber wohl davon ausgehen, das die Besitzer früher oder später den Namen Kerkhoff annahmen.
Interessant ist folgende Feststellung: Preising schließt aus den Abgaben, die der Hof zu leisten hatte, dass er etwa 200 Morgen Land umfasst haben könnte. Dazu passt eine handschriftliche Aufstellung der „Landwirtschaftlichen Nutzfläche von Westönnen“, die mir vorliegt. Leider fehlt der Name des
Schreibers und ein Datum. Nach diesem Schreiben gehörten zum Hofe H. Kerkhoff: 48 Hektar, 76 Ar und 78 Quadratmeter. Die beiden Angaben sind fast identisch.
Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts erlangte der Hof die Entlassung aus der Grundherrschaft.
1979 konnte Herbert Klören den Hof und die Gebäude des Hofes kaufen, aber schon 1999 erwarb
Franz – Josef Schulze – Brünning das alte Fachwerkhaus und die umstehenden Gebäude.
Autor: Friedrich Schleep