Da dachten wir unsere Geschichte über den Unglückgsfall auf dem Hof Wellie hätte mit dem vierten Teil ihr Ende gefunden, da erreicht uns durch Alfred Risse ein weiterer Zeitungsbericht, der im direkten Zusammenhang zu den Informationen steht. Im vierten Teil hatten wir über eine Zeitungsmeldung spekuliert, die sich mit dem Brand des Hofes Wellie am 19. August 1921 beschäftigt. Da aber der Hof Wellie nie gebrannt haben soll hat uns der Bericht ein wenig ratlos zurückgelassen. Nachfolgender Artikel aus dem Soester Kreisblatt löst das Rätsel.
„Mawicke, 22. Aug. Am Samstag mittag entstand hier im Dorfe ein Großfeuer. Das Besitztum des Landwirts Theodor Hünnies brannte vollständig nieder. Wie das Feuer entstanden ist, konnte bisher noch nicht festgestellt werden; (vermutlich durch Kurzschluß der elektrischen Leitung.) Die langandauernde Trockenheit begünstigte den Brand. An den Getreidevorräten fand das Feuer reichliche Nahrung. In der Scheune brach es brach es um 11.35 Uhr aus. Trotz eifrigster Bemühungen der Feuerwehren war der ganze Hof (Wohnhaus, zwei Scheunen, Wagenremise und der größte Teil der Viehstallung) um 1 Uhr schon abgebrannt. Die Feuerwehren der Umgebung: Mawicke, Eilmsen, Ostönnen, Westönnen, Werl, Ampen, Jakobifeldmark und Soest waren schnell zu Stelle.
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Die Soester Wehr, die wohl den größten Anteil an den Löscharbeiten hatte, rückte auf Kraftwagen heran. Unter umsichtiger Leitung des Kreisbrandmeisters Werth, wurde durch mehrere Schlauchleitungen ein Überspringen des Feuers auf die Nachbargehöfte vereitelt. Es war ein Glück, daß auf der Westseite keine Häuser standen. In dem Falle wären dieselben in Flammen aufgegangen; denn der Wind Wind trieb die Funken nach Westen. Ein Bienhaus, das etwa 30 Meter von dem Wohnhause entfernt stand, brannte ebenfalls nieder durch Funkenübertrageung. Bis 6 Uhr abends war das Feuer noch nicht gelöscht. Die Brandmauern wurden niedergerissen. Um 6 Uhr war der stattliche Hof nur noch ein Trümmerfeld. Das Vieh und die Möbel konnten gerettet werden, während etwa 75 Fuder ungedroschenes Getreide und viele Ackergeräte, Maschinen usw. verbrannten.
Zwei Wagen Sad-Weizen konnten noch rechtzeitig von der Tenne gefahren werden. Da der Schaden durch Versicherung nicht gedeckt ist (nur etwa 25.000 Mark), ist der Besitzer ein armer Mann geworden. (Durch telephonisches Mißverständnis wurde Samstag mitgeteilt, daß es sich um den Hof der Witwe Wellie handele.)“
Autor: Manfred Zeppenfeld / Alfred Risse / Dieter Holtheuer