Sammeln, aufarbeiten, festhalten und für kommende Generationen bewahren; im Kirchspiel Westönnen ist derzeit ein ehrgeiziges Projekt auf dem Weg, mit dem die Menschen ihre Geschichte und die ihrer Dörfer lebendig erhalten wollen. Eine Informationsveranstaltung, zu der alle Dorfbewohner herzlich eingeladen sind, findet am Mittwoch, den 13.11.2013 um 19:00 im Speisesaal der Westönner Schützenhalle statt.
Die letzten Aufschreibungen der Westönner Heimatgeschichte resultieren noch aus dem Jahre 1966, als Heinrich Westhues das „Heimatbuch des Kirchspiels Westönnen“, so wie es in vielen älteren Haushalten des Kirchspieles vorzufinden ist, veröffentlichte. Der Begriff Westönner Kirchspiel lässt sich für die, die es nicht wissen, sehr leicht erklären. Es handelt sich hierbei um die Dörfer Westönnen, Mawicke, Nieder und Oberbergstraße, welche bereits seit vielen Jahrhunderten aufgrund der gemeinsamen Pfarrkirche geschichtlich, gesellschaftlich und kulturell zusammen gehören. Aufgrund der sich aus diesem Grund ergebenen Verknüpfungen soll auch in der neuen Chronik die Geschichte aller vier Dörfer zusammen beleuchtet werden.
Dazu hat sich unter dem Dach von „Gemeinsam für Westönnen e.V.“ eine redaktionelle Arbeitsgruppe zusammengefunden, in welcher bereits seit einigen Monaten Vertreter der vier Dörfer konzeptionell und teilweise schon redaktionell an dem Projekt arbeiten. Nun ist es bestimmt nicht so, dass in der Zeit nach 1966 die Heimatgeschichte vernachlässigt wurde. Neben den vielen Vereinen des „Kirchspieles“, welche anlässlich ihrer Geburtstage oft Chroniken verfasst haben, hat insbesondere der im Jahr 2000 ins Leben gerufene Verein „Westönnen Online“ sehr viele Daten und Fakten geschaffen. Nicht zu vergessen das Werler Stadtarchiv, aber ganz besonders die stillen Forscher im Hintergrund, welche bereits über Jahrzehnte hinweg Material gesammelt und unzählig viele Berichte recherchiert und erarbeitet haben. All dieses soll mit in die neue Chronik einfließen.
Sie soll in ihrer Art so gestaltet sein, dass sich generationsübergreifend möglichst alle Menschen angesprochen fühlen. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Die Themengebiete sind fast unerschöpflich: Handwerk, Kirche, Vereinsleben und vieles mehr. Ein bunt illustriertes Buch, welches die einzelnen Themenbereiche überschaubar und informativ darstellt. Ein solches Buch kann aber keinesfalls die gesamte Masse an Informationen in dem Umfang beinhalten, die aller Voraussicht nach für die redaktionelle Bearbeitung vorliegen werden. So sollen über das Buch hinaus moderne Techniken zur elektronischen Speicherung genutzt werden. Ziel hierbei ist es, eine umfangreiche, themenbezogene Datenbank aufzubauen, in der alle erhältlichen Zeitdokumente katalogisiert und auf digitale Datenträger überspielt werden sollen, so das nahezu nichts verloren geht. Über im Buch vorgegebene Links oder auch über Hinweise auf Onlineadressen kann dann jeder auf weitere Informationen zu entsprechenden Themen zurückgreifen und damit sein Wissen vertiefen. Somit können unzählig viele Schriftstücke und Bilder für die Nachwelt gesichert werden. Noch dazu ist von Vorteil, dass eine solche Datenbank jederzeit erweiterbar ist.
Aber einen lebendigen Eindruck aus der zurückliegenden Zeit kann der Betrachter am besten erhalten, solange es Menschen gibt, die sich an frühere Zeiten erinnern können. Doch wenn es diese Generation nicht mehr gibt, geht mit ihr auch das Wissen über die Vergangenheit verloren. Es wird Zeit! Gerade die Anekdoten aus der Vergangenheit sind doch das Salz in der Suppe. Diese Tatsache war für die Arbeitsgruppe Motivation genug, um bei diesem Personenkreis in Form von Interviews mehr über die Begebenheiten der damaligen Zeit zu erfahren. So sind bereits einige Gespräche mit Zeitzeugen geführt worden.
Um das umfangreiche Projekt vorzustellen, soll dazu wie oben angekündigt eine Informationsveranstaltung stattfinden. Dann wird die Arbeitsgruppe näher auf die einzelnen Themenbereiche eingehen und die Vorgehensweise der nächsten Wochen und Monate erläutern. Alle Interessierten sind eingeladen sich über den Stand zu informieren um danach im besten Fall das Projekt aktiv mit zu unterstützen.
Autor: Gemeinsam für Westönnen