Abschrift aus dem ersten Chronikbuch von Hauptlehrer Franz Asshoff: Vertilgung von Raupennestern durch unsere Schüler – Im Mai d. J. [19]16 drohte unserer Obsternte eine große Gefahr. Unsere Äpfelbäume, besonders die an den Landstraßen stehenden (am meißten die von Pielsticker bis Heideröschen) waren in ungeheurer Menge von den Larven des Apfelwicklers befallen.
Die Kommunal– und Schulbehörde machte auf die große Gefahr, die dadurch der Ernährung unseres Volkes in dieser schweren Zeit drohte, aufmerksam und forderten die Schulen auf, mitzuhelfen an der Vertilgung genannter Obstschädlinge.
Am 24. u. 25. Mai [19]16 zogen unsere Schüler unter Aufsicht der Lehrer aus, um die Raupennester zu beseitigen. Unter Mithülfe des hiesigen Flurschützen wurden die befallenen Bäume erklettert und bestiegen, die Raupennester abgeschnitten oder zerdrückt und dann verbrannt. Der Erfolg war ein vollständiger. Die Bäume sind frei und der Fruchtansatz läßt auf eine gute Ernte schließen.
Anm[erkung]
Als Schädling am Getreide stellte sich im Sommer [19] 16 in viel höherem Maße als sonst, der Brandpilz ein. Die hiesigen Landwirte nehmen an, daß es eine Folge des Mangels an Kupfervitriol sei, womit sonst das Saatkorn vor der Aussaat besprengt wird.
Das Bild zeigt den Heideweg heute, an dem nicht mehr Apfelbäume, wohl aber Birnenbäume stehen.
Autor: Ferdi Newe