Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s der sich mal nicht mit dem Thema Krieg beschäftigte, sondern über den Alltag. Es geht dabei um die Veränderungen im Schulplan aus den Jahren 1914 – 1916.
—– Veränderungen im Schulplan (Franz Asshoff) ——-
Am 15. November 1914 wurde Herr Lehrer Kausch einberufen.
Von da an wurde die dritte Klasse von den anderen Lehrpersonen mit verwaltet. Den pfarramtlichen Religionsunterricht eingeschlossen erhielt Klasse Ia : 26, Kl. Ib : 26, Kl. II : 22, Kl. III : 15 Unterrichtsstunden.
Zu Beginn des Schuljahres 1915 wurde mit Rücksicht auf den Mangel an Arbeitskräften Vormittagsunterricht eingeführt. Die Stundenzahl für die einzelnen Klassen blieb dieselbe. Der Unterricht wird erteilt von ½ 8 – ½ 12 bz. ½ 1 Uhr. Zum 10. Nov. 1915 wurde der Schulamtsbewerberin Fräulein Hedwig Goßmann die 3. Klasse an Stelle des Herrn Lehrers Kausch auftragsweise übertragen.
Vom 15. Nov. 1915 an wurde wieder Vor- und Nachmittagsunterricht mit voller Stundenzahl gegeben. Am 1. Dez. wurde an Stelle des Frl. Lehrerin Goßmann, die nach Kaiserau bei Kamen berufen wurde, Herr Lehrer Westhues aus Soest hier angestellt. Er übernahm die Klasse u. die Vertretungsstunden des Frl. Lehrerin Goßmann.
Herr Westhues erkrankte auf dem westlichen Kriegsschauplatz, wurde nach seiner Wiederherstellung für garnisonsdienstfähig erklärt und zur Verwendung im Schuldienst entlassen. Im Sommerhalbjahr 1916 fand wieder Vormittagsunterricht statt.
Autor: Ferdi Newe