Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem er sich mit der Petroleumversorgung während des Krieges befasst.
—– Petroleumversorgung während des Krieges (Franz Asshoff) ——-
Im Septbr. 1915 wurden Höchstpreise eingeführt. Das L(iter) kostet im Hause 0,32 M, außerhalb des Hauses 0,34 M. Von dieser Zeit an wurde von der „Reichs–Petroleum–Versorgungsstelle Berlin (R.P.V.B.) der Petroleum–Vertrieb übernommen. Die Geschäfte erhalten ein abgemessenes Quantum nach Maßgabe ihres Verbrauchs im Jahre 1913. Die Verteilung am Orte ist frei und liegt in der Hand der Kaufleute.
Aus Rumänien war im Winter 1915/16 gegen Voreinzahlung des Betrages und auf eigenes Risiko des Bestellers, außer dem von der R.P.V.B., Petroleum zu kaufen. Kaufmann Sauer erwarb auf diese Weise ca. 1.000 l, die auch hier zur Verteilung kamen.
Auf genanntem Wege hat auch die Kreisverwaltung mehrere Male Petroleum erworben und an die einzelnen Gemeinden verteilen lassen. Bei der Verteilung wurden, die elektrisch Licht im Hause haben, ausgeschlossen.
Bem.(erkung) Als Ersatz für Petroleum wird in vielen Häusern Karbid gebrannt. Eine einfache Karbidlampe kostet 4 M., ½ kg Karbid 0,95 M. Von ½ kg brennt eine einfache Tischlampe ungefähr 8 Stunden.
Autor: Ferdi Newe