Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über die Mobilmachung ist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute präsentieren wir einen Abschnitt, der sich mit der Kriegs – Liebestätigkeit u. Kriegsopfer der Schulkinder beschäftigt.
—– Kriegs- Liebestätigkeit u. Kriegsopfer unserer Schulkinder (Franz Asshoff) ———-
Von unserern Schulkindern wurden im 1. Kriegsjahr 205 Paar Strümpfe, 90 Paar Stutzen und 12 Kopfhauben gestrickt, die alle an Westönner Krieger im Felde geschickt wurden. Das erforderliche Garn brachten die Kinder zum größten Teil selbst auf. Der Rest wurde zum Teil aus der Kasse des Müttervereins, zum Teil aus einer Sammlung des Kriegervereins bezahlt. Die Strickarbeiten wurden fortgesetzt. Für ein Kapellenauto wurden 20 Mk gesammelt und eingeschickt.
Durch die Kinder wurde die Gold- und Silbersachen- Sammlung, die Gummi- und Bücher- Sammlung vorgenommen. Auch an der Goldmünzen- Sammlung in Höhe von 11660 Mk haben die Kinder den größten Anteil. An den schulfreien Nachmittagen und in den Ferien beschäftigten sich die größeren Schulkinder fast ausnahmslos in landwirtschaftlichen Betrieben, nicht nur in den eigenen, auch in fremden Betrieben, wo die Arbeitskräfte fehlten. Man sah viele Kinder hinter Pflug und Egge.
Zur Zeit der Getreideernte wurden an geeigneten Nachmittagen unter Aufsicht der Lehrpersonen Ähren gesammelt. Die Erträge wurden an Herrn Vorsteher Sasse abgeliefert, der den Ausdrusch unentgeltlich besorgen und den Erlös für die Zwecke des Roten Kreuzes abliefern will. Dasselbe geschah im Herbst 1916. Der Erlös gab 8 Ztr im Werte von 104 M. (Forts. s. u. kleine Notizen aus den einzelnen Kriegsjahren.)
Erklärungsversuch zum Begriff : Kapellenauto
Ob es sich um ein Auto handelte, auf das ein aufklappbarer Altar aufgebaut worden war, mit dem Priester zu den Soldaten an die Front fahren konnten, um die Hl. Messe feiern zu können oder nur um eine Postkarte mit einem derartigen Bild. Im Internet konnte ich nichts Eindeutiges finden, außer dem Bild mit dem Text dazu. Ferdinand Newe
Autor: Ferdi Newe