Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem er sich mit dem Kornverkauf und den Kornpreise während des Krieges befasst.
—– Kornverkauf und Kornpreise während des Krieges (Franz Asshoff) ——-
Bis zum Febr. 1915 war der Kornverkauf frei, ebenso die Verfütterung. Im Febr. 15 wurden die Kornvorräte beschlagnahmt und Höchstpreise festgesetzt. Von da an durfte auch kein Brotgetreide mehr verfüttert werden. – Die Gerste aber blieb im ersten Kriegsjahr frei, im 2. mussten 50 %, im 3. 60 % abgeliefert werden.
1. Kriegsjahr:
- Weizen = 26 M
- Roggen = 23 M
- Hafer = 24 M
- Gerste = Inländische war nach der Beschlagnahme n(ach dem) 1.02.1915 nicht mehr zu haben, ausländische stieg bis zu dem unerhörten Preise von 120 M p. dz.
2. Kriegsjahr:
- Weizen = 27 M
- Roggen = 23 M
- Hafer = 30 M – (v. 17.01.16 – 1.03.1916 = 36 M
- Gerste = 30 M
Die Höchstpreise wechselten mehrere Male.
3. Kriegsjahr:
- Weizen = 27 M u. 2 M Druschprämie b. 10/10.16, von da an
- Roggen = 23 M u. 2 M Druschprämie etc. 1,20 bis 15/11.16.
- Hafer = 30 M, vom 1.10.16 ab = 28 M
- Gerste = 30 M vom 1.10.16 ab = 28 M
Vom 1. Febr. 15 bis 1. Aug. 15 mußte alles abgeliefert werden von Westönnen aus an Speyer – Soest . Von da an an Schetter – Werl .
Autor: Ferdi Newe