Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über den ersten Weltkriegist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s über die Gefügelsammlung für Ostprueßen im September 1915.
—– Geflügel-Sammlung für Ostpreußen a. 14.9.15. (Franz Asshoff) ——-
Auf Veranlassung vom „Verband der Geflügelzuchtvereine in Westfalen, Bezirksverband Arnsberg” veranstalteten die hiesigen Lehrer und Lehrerinnen durch die Schulkinder am 14.9.15 eine Geflügelsammlung für Ostpreußen. Den Kreisen Soest und Hamm war aufgegeben, für die durch die Russenherrschaft verwüsteten und aller Geflügel beraubten Kreise Lötzen und Angerburg zu sorgen.
Die Sammlung ergab 51 Hühner, 2 Enten, 3 Gänse und 28,30 M in bar.
Das Geflügel wurde im Hühnerhause des Herrn Sauer hierselbst vorläufig untergebracht, am anderen Tag in Kisten und Körbe verpackt und nach Werl gefahren. Von dort aus gingen mit einem Sonderzug 6.400 Stück Geflügel nach Ostpreußen.
Nachfolgend eine Abschrift des Schreibens vom Verband der Geflügelzuchtvereine in Westfalen – Bezirksverband Arnsberg.
Werl, den 9. 9. 1915
Sehr geehrter Herr Kollege !
Für Ihre erfolgreichen Bemühungen um das Zustandekommen der Geflügel- Liebesgabenspende für Ostpreußen bitte ich den Ausdruck des herzlichsten Dankes gütigst genehmigen zu wollen.
Den Dank bitte ich auch Ihren Kindern und den freundlichen Gebern zu übermitteln. Am 15. d. M. sind mit einem Sonderzuge 6.400 Stück Geflügel nach Ostpreußen abgegangen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr Ihnen sehr ergebener
Hagedorn
Rektor
Autor: Ferdi Newe