Am 1. August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem es um deutsche Soldaten als Erntearbeiter in Westönnen geht.
—– Deutsche Soldaten als Erntearbeiter in Westönnen (Franz Asshoff) ——-
Im Sommer und Herbst 1916 waren wegen des ungewöhnlich großen Leutemangels auf Antrag Soldaten aus den Ersatz– Bataillonen zur Aushilfe bei der Ernte und Aussaat zu haben. In Westönnen arbeiteten zu verschiedenen Zeiten ca. 30 Mann. Sie bekamen als Arbeitslohn neben freier Wohnung und Verpflegung p. Tag 1,50 M.
Von den meisten Arbeitgebern wurden die deutschen Soldaten als Erntearbeiter trotz des höheren Lohnes, den fremden Kriegsgefangenen vorgezogen.
Anm.
Trotzdem zusammen über 100 deutsche Soldaten und Kriegsgefangene mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt wurden, blieb großer Mangel an Arbeitskräften. Viele Frauen u. Mädchen verrichteten Männerarbeit.
Es sei nun folgendes angeführt :
Antonie Stratmann geb. Müller verwaltet die hiesige Postagentur.
Maria Landsknecht versieht den Briefträgerdienst im Dorfbezirk.
Th. und J. Pielsticker verrichteten alle landwirtschaftlichen Arbeiten.
Man sah sie mit der Sä– und Mähmaschine hantieren, eggen und pflügen.
1916 u. 17 wurden auch entbehrliche Militärpferde den Landwirten leihweise überlassen.
Autor: Ferdi Newe