Am Montag stand für die Westönner Ferienlagergemeinschaft das von allen beliebte Waldspiel auf dem Programm. Um Spannung und Freude für das Spiel zu gewinnen, wurde am Abend zuvor die Handlung des Spieles präsentiert [siehe Drehbuch].
Nach der Aufteilung aller Teilnehmer in drei Gruppen, machten sich die Indianer, Siedler und Banditen auf den Weg, um die Bruchhauser Wälder zu erobern. Nachdem alle im Wald angekommen waren, wurden dort einige wilde Kämpfe ausgetragen. Außerdem wurden auch viele gierige Goldsucherinnen gesichtet. Zur Mittagszeit wurden die tapferen Kämpfer von den fleißigen Küchenkäfern mit leckerem Essen versorgt. Es gab grüne Schrotkugelsuppe mit Kichererbsen, zusätzlich garniert mit Büffelwurst.
Als alle Kämpfe ausgetragen und alles Gold gefunden war, kehrten die müden Krieger dem Schlachtfeld den Rücken und zogen zurück in ihre Lager, um sich von den Strapazen zu erholen. Medizinfrau „Stechende Nadel“(Petra Kienz) konnte unter Zuhilfenahme der Ahnengeister einige Kämpfer vor den ewigen Jagdgründen bewahren. Bevor dann aber endlich Ruhr einkehrte, mussten sich einige Auserwählte Kämpfer der einzelnen Fraktionen noch in spannenden Abschlusswettkämpfen beweisen.
So wurde nach dem Ende aller Spiele der glorreiche Sieger gekürt. Die Banditen wurden aus den Wäldern vertrieben und die Indianer rauchten die Friedenspfeife mit den Siedlern. So kehrte nach einem langen Tag im Wald wieder Frieden zurück nach Bruchhausen.
Zur Nachtzeit versank so mancher junger Krieger in seinen Träumen über riesige Bisonherden in der weiten Prärie.
Das Drehbuch zum Spiel: Geländespiel Ferienlager 2012 (Autor: Sven Michel)
In einem weit weit entfernten Landstrich südlich des Ruhr-River an den Hängen der Broke House Stones befindet sich das verschlafene Nest Broke House City. Lange Zeit waren durchreisende Holländer die einzige Abwechslung in dem tristen Waldgebiet, welches von Siedlern, Indianern und einer Bande Banditen gleichsam bewohnt wird.
Der Sheriff des Ortes, Olaf – the Lagerleiter – Coleman [Olaf Kohlmann] sorgte stets für Ruhe, während Bürgermeister Makke (ein Name aus der Sprache der Sioux-Indianer, auf welche der Stammbaum des Bürgermeisters zurückgeht) [Markus Nentwig] immerzu fleißig die Steuern erhöhte, um seinen Konsum an weizenhaltigen Kaltgetränken zu finanzieren. Die Bürger des Städtchens nahmen dies stets murrend hin. Waren sie doch dank der Goldmine des Ortes allesamt sehr wohlhabend geworden. Und solange Sheriff Coleman für Ruhe sorgte, waren ihre Vermögen, die sie selbstverständlich im Tresor der Pitty-Bank hinterlegt hatten, in Sicherheit.
Doch die idyllische Ruhe hatte jäh ein Ende, als eines Tages Staub am Horizont auftauchte, und die gefürchteten Kiedel-Banditen unter ihrem Anführer Billy the Kiedel [Christof Bömmelburg] in das verschlafene Nest einfielen, um die Pitty-Bank auszurauben. Die Bürger von Broke House City verkrochen sich allesamt in ihren Häusern. Diesem plötzlichen Überfall hatten sie nichts entgegen zu setzen. Der gefährliche Pistolenschütze Lutz – the Shampooverschwender – Chickenman [Lutz Hennemann] gab jedem Blei zu essen, der es wagte, seinen Kopf aus der Tür zu stecken. Hinzukommend war Sheriff Coleman gerade nicht in der Stadt und Bürgermeister Makke war betrunken. So hatten die Räuber leichtes Spiel. Sie sprengten den Tresor der Pitty-Bank kurzerhand in die Luft und raubten das gesamte Gold, welches sie auf dem Rücken ihrer Pferde verstauten.
Eilig machten sie sich davon. Doch als sie sahen, dass Sheriff Coleman, just von seinem Ausritt zurückgekehrt, bereits mit einigen mutigen Siedlern die Verfolgung aufgenommen hatte, bekamen sie es mit der Angst zu tun. Sie änderten ihre Pläne kurzerhand und anstatt in ihr Versteck zurückzukehren, wo sie den Sheriff und seine Männer zwangsläufig hingeführt hätten, ritten sie in das Stammesgebiet der Apachen hinein, wo der Wald dicht und das Gelände steil war. Dies wollten sie sich zunutze machen. Doch hatten sie ihre Rechnung ohne die Apachen gemacht.
Häuptling Nicitou [Niclas Riemenschneider], was in der Sprache der Apachen übersetzt so viel heißt wie Lockengesicht, war nicht begeistert von der Anwesenheit so vieler Bleichgesichter in dem heiligen Stammesgebiet seiner Vorfahren. Sie brachen damit die Verträge, die er selbst so geduldig mit ihnen ausgehandelt hatte. Nun waren sie zu weit gegangen. Zornig verkündete er seinem Volk, dass das Kriegsmegafon ausgegraben werden solle. Die besten Krieger der Apachen zogen aus, um die Bleichgesichter zu bestrafen. Die Tochter des Häuptlings, N’Tschophia [Sophia Linzbach], eine sehr friedliebende Indianerin, versuchte noch, den Krieg zu verhindern. Doch die Apachen ließen sich nicht besänftigen. Der Zorn des Manitu war in ihnen geweckt.
Und so kommt es nun zum spannenden Showdown, wenn Siedler, Apachen und Banditen in den Wäldern der Broke House Stones aufeinander treffen. Doc Holiday [Petra Kienz] wetzt bereits das Operationsbesteck, die Kitchen Mothers [Die fleißigen Küchenkäfer] schwingen Kelle und Pfanne und Totengräber Florian [Florian Weber] nimmt Maß für die Särge. Denn eines ist gewiss: sie alle erwartet eine Menge Arbeit.
Autor: Christoph Zeppenfeld / Manuel Hupertz / Sven Michel