1949, im zweiten Schützenfest nach dem Krieg und beim 325 jährigen Jubelfest errang der bereits verstorbene Fritz Nieder nach einstündigem Schießen die Königswürde. Zur Königin an seiner Seite erkor er sich Anni Deitelhoff (heute Langenhorst) aus Oberbergstraße.
Das Schießen fand damals auf dem Sportplatz statt. Geschossen wurde 1949 letztmalig mit einer Armbrust. Danach konnten die Schützenbrüder zum ersten Mal nach dem Krieg wieder in der Schützenhalle feiern. Bis dahin war die Halle durch die Veltrup-Werke mit ihrer Dachziegelproduktion belegt gewesen. In der neu renovierten Schützenhalle feierten die Schützen ein tolles Fest.
Als Fritz Nieder 1949 den Vogel abschoss, legte er gleichzeitig den Grundstein für eine beispiellose Schützenkarriere. Mit insgesamt 42 Jahren Vorstandsarbeit, davon 12 Jahre als Adjutant und 25 Jahre als Brudermeister hat er die junge Geschichte der Bruderschaft wie kaum ein anderer geprägt. Seine Verdienste um die Schützenbruderschaft und das Schützenwesen im Allgemeinen wirken heute noch nach. 1991 verstarb Fritz Nieder überraschend und hinterließ eine Lücke die nur schwer geschlossen werden konnte.
Seine damalige Königin Anni Deitelhoff (heute Langenhorst) erinnert sich noch gut an das Schützenfest im Jahr 1949. Die damals 17-jährige Anni hatte zwar schon im Vorfeld von einer eventuellen Königinnenwürde erfahren. Als der Vogel dann fiel, konnte ihre Mutter zunächst nicht überzeugt werden. Vater Deitelhoff setzte dann mit „Das sagt man nicht ab“ der Diskussion ein Ende.
Autor: Manfred Zeppenfeld