Das Heiligenhäuschen in der Bruchstraße Nr.2
Man weiß nicht viel von dieser Station, aber dennoch soll von ihr berichtet werden. Sie war stets im Besitz der Familie Ebell–Schulte und wird wenigstens in der vierten Generation von ihr gepflegt und zu den Prozessionen geschmückt. Sie liegt direkt an der Straße, hinter dem Bürgersteig, und zwar da, wo die Bruchstraße von der Weststraße abzweigt. Sie steht nicht auf dem großen Hofraum (Hausnummer 2), sondern in einer Wiese, die unmittelbar westlich von den Hofgebäuden liegt.
Der jetzige Besitzer Guido Ebell–Schulte hat keinerlei schriftliche Unterlagen zu der Station; er weiß nur: „Das war immer so.“
Die Tradition wurde lediglich im Kriege für ein paar Jahre unterbrochen: Erst wurde das Schmücken der Straßen verboten und dann mussten die Prozessionen eingestellt werden, weil die Beter angeblich durch feindliche Fliegerangriffe gefährdet wurden. Tagesangriffe gab es damals aber noch nicht, und die bösen Tiefliegerangriffe begannen erst 1944 und wurden bis zum Ende des Krieges eine ständige Lebensbedrohung.
Es ist auch nicht bekannt, dass da einmal Übeltäter am Werke gewesen wären, wie man das leider immer wieder bei Kreuzen und Bildstöcken erleben muss. Beachtenswert ist allerdings, dass das Bildnis der Gottesmutter durch zwei stabile Eisengitter geschützt ist, so dass man die Figur kaum sehen kann. Der Wert der Figur wird wohl zuerst in ihrem Alter liegen.
Die angefügten Bilder entstanden im April 2009.
Autor: Friedrich Schleep