Rorateämter
im Advent

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Auch in diesem Jahre werden im Advent wieder drei Roratemessen gelesen. Sie werden gerne besucht; die Gotteshäuser werden dann nur durch Kerzenlicht erhellt und dadurch bekommen die Kirchen und die Messen einen adventlichen Charakter. Nicht alle Gemeindemitglieder wissen von ihrer Bedeutung und den Hintergründen. Da ich gebeten wurde, etwas darüber zu schreiben, will ich als Laie versuchen, etwas für Laien zu schreiben. Bei der ersten Roratemesse in diesem Jahr war die Caritas tätig. Die Gestaltung der zweiten Messe wurde von der BDSJ - Pfarrjugend übernommen, und die dritte Messe will die Frauengemeinschaft begleiten.
Rorateämter gibt es in unserer Gemeinde erst, seit Gotthard Spannenkrebs unser Pfrarrer wurde. Er hat in seiner Jugend im Osten diese Messen kennen und lieben gelernt. So hat er sie in Westönnen eingeführt. Wenn in den Kirchen nur Kerzen brennen, so geht das einfach auf die Zeit zurück, wo man auf das Kerzenlicht angewiesen war.
Etwas zum Verständnis: Der „Große Herder“ von 1955 sagt: „Rorate, die im Advent gefeierten Votivmessen zu Ehren der Gottesmutter Maria“. Votivmessen sind Gottesdienste aus besonderen Anliegen.
In einem alten „Schott Messbuch“ aus der Vorkriegszeit heißt es: „Kraft eines besonderen Privilegs darf in manchen deutschen und österreichischen Diözesen im Advent eine besondere Rorate – Messe gehalten werden“. Diese Diözesen lagen besonders im Süden und im Osten des Landes. Im Westen und Norden Deutschlands waren diese Rorateämter unbekannt.
In der Lesung dieser Messen kommt der Prophet Isaias (Is. 7.10 – 15) des Alten Testamentes zu Wort, der da sagte: „Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und sein Name wird sein; Emmanuel“ (= Gott ist mit uns).
Im Evangelium (Lk. 1. 26 - 38) wird nach Lukas die Verkündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel verlesen.
Bleibt noch der Name Rorate. Es ist ein Wort aus der lateinischen Sprache wie viele andere Namen auch. „Rorare“ heißt „tauen“, „ rorate“ ist die Befehlsforn ( Imperativ) und bedeutet dann „tauet“. Es ist einfach der Anfang des bekannten Liedes. „Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab!“.

Die Bilder entstanden bei der zweiten Roratemesse, die von der Jugend gestaltet wurde.
 
 
 
  
Friedrich Schleep