Das alte Pastorat
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Im August präsentierten wir einige Bilder aus einer Fotoschau, die im Juni 2003 stattgefunden hatte. Zu diesem Bild stand im Bericht: Das alte Pastorat zwischen 1975 und 1982. Im 17. Jahrhundert verlief ein Graben um das Gebäude. Links von dem Pastorat war ein Teich und rechts eine Scheune.

Dazu erreichten uns dann einige Informationen von Hubert Bette, der hier seine ersten 14 Lebensjahre verbrachte:

1) Einen Teich links vom Pastorat hat es nie gegeben. Vielleicht war hier der Opferteich gemeint, der aber nie beim Pastorat gelegen hat. Links vom Haus war ein großer Apfelhof bis an das Ende des Grundstücks, der ungefähr 10m hinter dem Opferteich begann und durch einen offenen, stinkenden Sauerkraut-Abwasser-Bach von Kerkhoffs Fabrik und durch eine Rotdorn-Hecke vom Coersmeyerschen Anwesen (rechts vom Opferteich gelegen) getrennt war. Ein kleiner Wiesenhang fiel dann vor der heute noch sichtbaren Backsteinmauer zum Haus hin ab.

Der Bach war verrohrt nur im Bereich des heutigen Hauptweges. Er floss dann -zunächst noch offen- rechts entlang der Bachstraße (daher der Name) bis zum Sportplatz, wo er heute noch offen fließt, gottlob ohne Sauerkraut-Abwasser. Gespeist wird er wohl von einer sehr ergiebigen Quelle auf dem ehemaligen Kerkhoffschen Garten. Später wurde er entlang der Bachstraße verrohrt.

2) Die Fachwerk-Scheune des Pastorats stand im Vordergrund rechts etwa 3 m hinter der Mauer entlang der Bachstraße. Sie war uns Kindern ein beliebter Spielplatz: Darin stand der Totenwagen, ein Modell für 2 Pferde, schwarz, mit Scheiben, wie die Modelle in Wildwestfilmen. In der Scheune wurden ausgemusterte Heiligenfiguren (ca 1 m groß) aus der Kirche aufbewahrt. Man darf nicht mehr daran denken, dass wir als Kinder möglicherweise mit Kunstschätzen Kasperletheater gespielt haben (!!) und dass natürlich dabei das eine oder andere Körperteil der Heiligen Schaden erlitten hat. Aber wir Kinder wussten das nicht. Wo die Figuren dann beim Abriss der Scheune hingekommen sind, weiß ich leider nicht. Ansonsten lagerte meine Großtante (Haushälterin beim Pastor Meyer) in der Scheune die Heu- und Strohvorräte für ihre Ziegen und Schafe. Hinter dem Haus gab es noch einen (neu gebauten) Stall für das Vieh des Pastorenhaushaltes.


Manfred Zeppenfeld / Hubert Bette