Die Steinbrüche
der Familien
Stewen und Müller

Zurück
Die Steinbrüche der Familien Stewen und Müller lagen genau dem Steinbruch Sasse nach Westen gegenüber. Zusammen hatten sie die gleiche Länge, waren aber nicht so groß, da das ganze Gelände ein Dreieck bildet. Es liegt zwischen dem Weg nach Ruhne und dem Verbindungsweg vom Heideweg aus (Siehe Bild!).

Die verfüllten Steinbrüche heute, Blick von Süden.
Obwohl die Brüche ineinander übergingen, hatten sie ein völlig anderes Aussehen. Sie waren beide stillgelegt. Stewens Bruch hatte nach Norden und Osten noch steile Wände, in denen Sträucher und Ranken zu leben versuchten. Obwohl der Bruch recht tief war, hatte man ihn so weit mit Erdreich angefüllt, dass er als Weide dienen konnte. Es wuchsen auch etliche Obstbäume in der Tiefe. Die ganze Anlage sah interessant aus, besonders, wenn in der regenreichen Jahreszeit, die Quellen am Boden zu sprudeln begannen.
    
Etwa 1950: Stewens Steinbruch voll Wasser. Links: Blick von Osten. Rechts: Blick von Westen.
Alle Steinbrüche waren für die Westönner Jugend willkommene Spielplätze, aber der Stewensche Bruch in besonderer Weise. Da konnte man am Wasser spielen oder auch im Wasser schwimmen, was die Eltern besser nicht erfuhren. Im Winter, wenn die Wasserfläche gefroren war, lief man dort Schlittschuh, und bei Schnee konnte man an mehreren Hängen mit dem Schlitten abfahren. Die Fahrt endete dann auf der Eisfläche. Die Quellen hatte man dabei zu meiden. Die Bereiche waren entweder gar nicht oder nur dünn mit Eis bedeckt.

Der Hof der Familie Müller lag zwischen der Mummelstraße, der Weststraße und der Bachstraße. Die Ländereien waren verpachtet und wurden später verkauft. Die Gebäude stehen aber noch. Man sieht ihnen noch an, dass da der Bruchstein einmal eine Rolle spielte. Bei dem alten Fachwerkhaus sind die Gefache nicht mit Lehm oder Ziegelsteinen ausgefüllt, sondern mit grünem Sandstein. Das sieht man in Westönnen sonst nicht.

   
2003: Das Fachwerkhaus Müller. Die Gefache sind mit Bruchsteinen ausgemauert.
   
2003: Die Scheune von 1881 wurde so liebevoll errichtet wie eine Kathedrale.
Der Steinbruch lag brach. So konnte Herr Theo Greune von der Weststraße sich den Boden mit viel Arbeit nach und nach urbar machen. Wenn auch der Acker keine Spitzenerträge brachte, er konnte für sein Vieh ernten.
Der Bruch ging später in den Besitz der Familie Pielsticker über. Beide Steinbrüche wurden dann beim Bau der Autobahn von 1968 bis 1973 verfüllt. Das wurde in einem früheren Bericht schon erwähnt. Siehe auch das entsprechende Bild!
Siehe auch: Steinbrüche in Westönnen
Sassen Steinbruch Sassen Kuhle
Friedrich Schleep