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Über Jahrhunderte wurde in Westönnen, wie auch in anderen Orten, in erster Linie mit Holz und Lehm gebaut. Für die Bedachung musste man Stroh benutzen, da es bei uns keine größeren Mengen an Schilf gab. Aber Bruchstein wurde auch schon
immer benutzt, etwa für den Bau von Burghäusern und Kirchen.
Auch Fundamente, Mauern und Futtertröge wurden aus Bruchsteinen erstellt. Heinrich Westhues berichtet in seinem
Heimatbuch über den Bau der heutigen Kirche auf der Seite 41: Die Mitglieder der Familie Vogelsang
waren die direkten Vorfahren der heutigen Familie Sasse. |
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![]() 1964 ein Blick in Sassen Steinbruch |
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Außer diesem Steinbruch gab es in Westönnen noch sechs weitere Brüche, die alle 200 oder 300 Meter südlich der Bundesstraße lagen. Beginnen wir im Osten. Wenn man von der Schützenstraße aus die B1 überquert, kommt man auf einen Weg, über den man nach Ruhne gelangen kann. Er führt dann durch die Äcker "Auf der Hohfuhr". Der Name deutet darauf hin, dass da die höchsten Furchen in der Westönner Feldflur gepflügt werden. | |||
Fast am Beginn des Weges lagen drei
Steinbrüche. Östlich des Weges war der Steinbruch Sasse (Sassen
Kuhle). Es war der jüngste und der größte Bruch (vier
Morgen). Man kann ihn heute noch erkennen. Das ganze Areal ist eingezäunt. Der nächste Bruch lag der "Hohle Straße" gegenüber. Er gehörte zum Hofe Kerkhoff. Die Hohle Straße ist auch heute noch ein Hohlweg. Früher war er tiefer. Auf der südlicher Seite der B1 führte der Hohlweg, von dem heute noch ein Rest erhalten ist, zum Steinbruch. Man konnte durch ihn in den Bruch gelangen, aber durch ihn waren auch die Felder südlich des Bruches zu erreichen. Das ist heute nicht mehr möglich. Der Hohlweg war unter dem Namen Minneweg bekannt. Im Steinbruch selber war am Wegesrand ein schlichtes aber mächtiges Kreuz aus Grünsandstein errichtet. Ein Lehrer berichtete, man hätte es aufgestellt, als ein Arbeiter bei der schweren und gefährlichen Arbeit zu Tode gekommen sei. |
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Die beiden letzten Steinbrüche
waren über den Westdahler Weg zu errechen; sie lagen östlich
von ihm. Der erste gehörte auch zum Hofe Kerkhoff. Sie lagen unmittelbar
hintereinander und waren nur durch eine etwa vier Meter breite Steinwand
getrennt. Man hatte auf der Grenze einfach den Stein nicht gebrochen.
So entstand eine natürliche Trennlinie. Der letzte Steinbruch hatte
der Familie Hesse - Kaune gehört, ging aber durch Verkauf an den
Hof Kerkhoff über. Kerkhoff besaß also drei Steinbrüche. Und wo sind die Brüche geblieben?
Als die Autobahn A44 gebaut wurde, waren die Bauleute froh, dass sie in
der Nähe Erdreich und Steine abkippen konnten. Die Besitzer der Brüche
machten ein gutes Geschäft. Die Lastwagen wurden durch Chips gezählt,
und jeder Chip erbrachte gutes Geld. |
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