100 Jahre 
Bahnhof Westönnen- 
besondere Bedeutung für die Entwicklung Westönnens

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Westönnen konnte im Oktober ein besonderes Jubiläum feiern: Seit 100 Jahren gibt es einen Bahnhof in Westönnen! Und dies ist wirklich ein beachtenswertes Datum, denn nicht alle Dörfer hatten das Glück, überhaupt an die Bahn angeschlossen zu werden, und in welchem Dorf hält heute noch ein Zug? 

Dampflokomotive im Westönner Bahnhof 1969

Ausfahrt eines Personenzuges am 30.4.1969 aus dem Bahnhof Westönnen in Richtung Soest.
Für die Entwicklung Westönnens hatte die Bahn gewiss eine besondere Bedeutung. Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Eisenbahn d a s Fernverkehrsmittel, mit dem auch zahlreiche Gepäckstücke und Frachtgüter von und nach Westönnen verschickt werden konnten. Einige Unternehmen siedelten sich in der Nähe des Bahnhofes an. Und nicht zuletzt bot die Bahn auch selbst zahlreiche sichere Arbeitsplätze.
Auch heute noch wird die Haltestelle eifrig genutzt: Sei es, um zur Arbeit in die benachbarten Städte oder Samstags nach Dortmund zum Fußballspiel des BvB zu fahren, oder auch für Fernreisen über die Knotenpunkte Dortmund oder Kassel- Wilhelmshöhe, zu denen eine direkte Eisenbahnverbindung besteht.
Kein Wunder also, dass sich einige Unternehmen in der Nähe des Bahnhofes ansiedelten. In den Jahren 1923/1924 wurde von Gottfried Kerkhoff aus Westönnen eine Halle erbaut, in der eine Wettertuchfabrik errichtet werden sollte. Dazu kam es jedoch nicht. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel fing  1930 Prinz & Co aus Soest dort mit einer Rohrzieherei an. 
1924 errichtete der Schreiner Josef Hering gegenüber des Bahnhofes  Wohnhaus und Werkstatt . Er hatte sein Unternehmen 1919 in Oberbergstraße gegründet. Später entwickelte sich das Unternehmen zur renommierten Schulmöbelfabrik Hering mit zeitweise fast 150 Beschäftigten, die 1988 bekanntlich in Konkurs ging.
1937 errichtete die Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft ihre Lagerhallen in der Nähe des Westönner Bahnhofs.

Alte Aufnahme des Westönner Bahnhofs
Ein Bild aus alten Tagen
Westönner Bahnhof 1955

1955: Zur 100-Jahr-Feier der "Bergisch- Märkischen - Eisenbahn"  wurde der Bahnhof Westönnen festlich geschmückt.

1965 wurde der Bahnhof Westönnen als selbständige Dienstelle aufgelöst- dem zunehmenden Autoverkehr musste er Tribut zollen. Einige Gebäudeteile wurden vermietet, das Gebäude zerfiel immer mehr. Bald kam auch eine vollautomatische Schrankenanlage, die auch den  Schrankenwärter überflüssig machte. Damit wurde das Bahnhofsgebäude für die Deutsche Bahn AG uninteressant, bis es schließlich verkauft wurde an die Westönner Familie Schmitt, die es liebevoll renoviert hat. Hier ist eine wahre Augenweide entstanden!

Nahverkehrszug im Westönner Bahnhof im Jahr 2000

Einfahrt eines Nahverkehrszuges am 16. Juni 2000 in den Bahnhof Westönnen, Richtung Dortmund

Westönner Bahnhof im Jahr 2000

Bericht: Franz Wegener