Wie das alte Heimatbuch von Heinrich Westhues berichtet, war man in
Westönnen 1855 nicht bereit, für den Bahnhof finanziell einzutreten.
Also führte die Bahnstrecke durch Westönnen, eine Haltestelle gab es
jedoch nicht.
Erst 1898/1899 gelang es dem damaligen Ortsvorsteher Kasper
Kerkhoff,
die Mittel zum Bau eines Bahnhofes zusammen zu bringen. Am 3. Februar
1898 wurde eine freiwillige Spendenliste ausgelegt und 70 Personen
brachten 6.645 Mark zusammen. Die Gemeindevertretung erhöhte den Betrag
auf 6.700 Mark. Außerdem bewilligte sie noch 8.000 Mark zusätzlich und
nahm 1899 ein Darlehn in Höhe von 16.700 Mark bei der Sparkasse der
Ämter Werl und Bremen auf. Die Ortschaft Oberbergstraße erklärte sich
bereit, einen Beitrag von 2.000 Mark zu leisten, wenn ein direkter
Fußweg durch die Westönner Gemeindewiesen angelegt würde. Der Weg ist
heute als befahrbare Straße asphaltiert und trägt den Namen
Bahnhofsweg. |
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Ein altes Zeugnis vom Westönner Bahnhof. In dem Bild ist rechts der
alte Schuppen zu erkennen, über die das Stückgut angenommen und
verladen wurde.
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Nachdem die Kosten- und Grundstücksfragen geklärt waren, wurde der
Bau der neuen Haltestelle 1899 von der Königlichen Eisenbahndirektion
Elberfeld genehmigt. Der Westönner Bauunternehmer Buchgeister begann
kurze Zeit später mit den Bauarbeiten.
Am 1. Oktober 1901 hielt zum ersten Mal ein planmäßiger Personenzug
auf dem neuen Bahnhof in Westönnen. Der erste Fahrgast, der ausstieg,
war Franz Plattfaut, der nach beendeter Wehrdienstzeit in seinen
Heimatort zurückkam.
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Nordansicht des Westönner Bahnhofes mit Aufgang zum Stellwerk.
Rechts von der Treppe befand sich das Büro des Bahnhofsvorstehers. |
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