Wetter trübt - aber nicht die Stimmung
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Zunächst nochmal ein Hinweis in Sachen Besuchsonntag:

Sonntag besteht Gelegenheit, die Kinder und Betreuer im Ferienlager in Bruchhausen an den Steinen zu besuchen und einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Ein umfangreiches Programm ist für diesen Tag vorbereitet, welches sicher für jeden etwas bietet und für tolle Stimmung und Unterhaltung sorgt.
Ein Bus ist geordert, welcher um 09.30 Uhr ab Kirche/Schule abfährt. Auch viele Privatwagen werden sich Richtung Bruchhausen in Bewegung setzen.
Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche zu Bruchhausen. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese HL. Messe nicht wie geplant um 10.00 Uhr, sondern erst um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche beginnt.
Vorgesehene Kuchenspenden können vorher im Speisesaal der Schützenhalle abgegeben werden.


So - und nun zum Bericht von Phillip Fidler:

Entweder macht Petrus auch gerade Ferien oder kleine Kinder wissen nicht mehr, dass es schlechtes Wetter gibt, wenn der Teller nicht leergegessen wird. Ersteres könnte allerdings die katholischen Organisatoren des Westönner BdSJ-Ferienlagers im sauerländischen Bruchhausen an den Steinen nachdenklich stimmen, da ein Ferienlager mit göttlichem Beistand ja schlecht "von oben" im Stich gelassen werden kann. Letzteres hingegen würde einer Beleidigung der Küchenmamis gleichkommen - und das kann erst recht nicht sein. Vielleicht haben die Lagerteilnehmer also einfach Pech mit dem Wetter und jeder weltliche oder transzendente Erklärungsversuch bereitet nur unnötige Kopfschmerzen.

Ein meteorologischer Glücksgriff waren die ersten Tage im Lager zwar ohne Frage nicht, da von bisher vier Tagen lediglich einer ohne Sintflut oder doch wenigstens heftige Schauer verging. Auswirkungen auf die Stimmung aller Teilnehmer hat das aber zum Glück nicht.

Zwar fielen Teile des geplanten Programms ins sprichwörtliche Wasser, aber wenn man sich schon freiwillig auf Jugendarbeit einlässt, bringt man schließlich in der Regel auch eine gewisse Kreativität mit. So lässt sich für die Organisatoren auch nach verregneten Anfangstagen eine mehr als positive Zwischenbilanz ziehen: Die ausgefallenen Spiele im Freien wurden entweder in trockenen Phasen nachgeholt oder durch Spiele in der Bruchhauser Schützenhalle, dem Feriendomizil der Westönner, ersetzt. Auf diese Weise langweilen sich weder Kinder noch Betreuer und die eigentlich bei diesem Wetter übliche schlechte Stimmung kann gar nicht erst aufkommen.

Erlebt haben die Kinder also bis jetzt schon einiges: Direkt nach der Ankunft am Donnerstag wartete im Sauerland eine Dorfrallye auf richtige Antworten, bei der die Ortsunkundigen sofort die Umgebung besser kennenlernen konnten. Positiver Nebeneffekt aus Sicht der Betreuer: Dorfrallyes sorgen erfahrungsgemäß für müde Schützlinge. Da das Gelände um die Bruchhauser Halle, wenn es denn mal trocken ist, dazu einlädt, konnten sie sich außerdem in den letzten Tagen bei einem Waldchaosspiel, dem "Flaggenwirrwarr", einer Art Schnitzeljagd, und bei kleinen Olympiaden in der Halle austoben. In den abendlichen Lagerrunden, die jeden Abend von einer der Gruppen vorbereitet wird, messen sich die rund 150 Kinder und Jugendlichen mit ihren knapp 30 Betreuern dann auch gelegentlich in den unterschiedlichsten Disziplinen. Hier wären ein Volleyballturnier, teilweise abgedrehte Spielideen oder das bloße (aber stets kumpelhaft gemeinte) Angröhlen in Sprechchören als Beispiele aufzuführen. Der Besuch der Bergrodelbahn Sternrodt stand auch schon auf dem Plan, hier hatte man auch großes Glück mit dem Wetter.

Am Dienstag folgte eine leider sehr verregnete Fahrt in den Panorama Erlebnispark, bei der die in den Abendrunden schon geprobten Sprechchöre dann auch gleich mal im Kollektiv benutzt wurden. "Gegner" war dabei eine Messdienergruppe aus Niederense. Weil die Welt so klein ist, die moralischen Sieger ohnehin feststehen und niemand weinen sollte, lautete das offizielle Endergebnis hier "Unentschieden".

Seine Feuerprobe bestanden hat unterdessen auch die Schlafunterkunft der Jungen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl können die nämlich nicht, wie in den letzten Jahren, in der Halle selbst schlafen. Als Schlafraum wurde hier ein großes Zelt auf dem Hof der Halle aufgebaut. Das ist zum Glück dicht, Besuch von Ameisen gab es auch noch nicht und abgesehen davon haben die Jungs so mehr Platz als im alten Schlafraum in der Halle. Einziger Minuspunkt ist hier natürlich bei den herrschenden Witterungen die Kälte. Aber auch hier gibt es keinen Grund zur Sorge: In den Schlafsäcken sind alle warm aufgehoben, zur Not verteilen die Gruppenleiter an kleine Eiszapfen auch noch zusätzliche Decken. Wenn der Wetterbericht dann mal extrem schlechte Aussichten prophezeit, werden für eine Nacht auch mal alle Matratzen vom Zelt in die Halle und am nächsten Morgen wieder zurückgeschleppt. Das erhöht zwar den morgendlichen Wuselfaktor, sorgt aber für gesunde Kindernasen. So können die Westönner auch hier bis jetzt nur positives berichten: Alle Kinder sind wohlauf und gesund und können manchmal an den Nerven ihrer Gruppenleiter sägen.

Die aber haben sich ja schließlich aus freien Stücken auf dieses "Erlebnis" eingelassen und tragen die Anstrengungen auch mit Fassung. Und auch wenn Liebeskummer, Zickenterror und kleine Wehwehchen manchmal ziemlich nervig sein können: Waren die Leiter denn besser, als sie damals als Grüpplinge im Lager waren? Wohl kaum, das ist ihnen auch bewusst. So kann man sich auch damit abfinden, dass junge Mädchen oft Streitereien um Nichtigkeiten beginnen, kleine Jungen beim Essen nicht stillhalten können und Mädchen Jungen eh "bäh" finden. Ernsthafte Ausschreitungen kommen natürlich nicht vor.

Ein vorbildliches Verhalten legen übrigens auch die Eltern an den Tag: Täglich trifft jede Menge Lagerpost ein, über die sich die Kinder sehr freuen.

Geplant sind für die nächsten Wochen noch viele interessante Aktivitäten: Die Gruppe wird noch Old Shatterhand und Winnetou in Elspe bewundern, Vorführungen für den Elternbesuchssonntag am nächsten Wochenende vorbereiten und das "Angeberspiel" spielen (übrigens das Lieblingsspiel der Jungen...). Höhepunkt wird dann das Waldspiel, das sich in den letzten Lagern immer höchster Beliebtheit erfreute. Hier werden Wikinger, Engländer und Normannen im Wald um die gegnerischen Fahnen kämpfen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Petrus dieses Mal mitspielt.

Phillip Fiedler / Christof Beckmann / Manfred Zeppenfeld