Pokalsensation lag in der Luft
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Viele werden sich noch erinnert haben. Im letzten Jahr unterlagen die Rot-Weissen dem Landesligisten SG Oestinghausen. Das Spiel kippte, als die Schwarz-Gelben kurz vor dem Halbzeitpfiff 1:0 in Führung gingen. Westönnen unterlag deutlich.

Und genau das war es auch was Coach Klaus Borghardt befürchtet hatte. "Wir müssen möglichst lange die Null halten", so seine Worte zu Beginn des Spieles. Es klappte nicht. In der 42. Minute gingen die Soester mit 1:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt war es sogar fast verdient. "Fast" deshalb, weil auch das Soester Spiel keineswehs rund lief. Es war nur die Konsequenz aus den schwachen Minuten der Westönner zum Ende der 1. Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit sahen die Westönner dann aber eine ganz andere Mannschaft. Zweikämpfe wurden gewonnen, die gelben Karten kassierten jetzt die Soester und Chancen gab es nur noch auf Rot-Weisser Seite.

In der Mitte der zweiten Hälfte dann die Wende. Als kurz vorher ein Soester vom Platz geflogen war, fiel, und das volkommen verdient, der Ausgleich für Westönnen. Torschütze Sven Brüggemann. Der Jubel kannte keine Grenzen.

Auch im weiteren Verlauf war die "Erste" die wesentlich aktivere Mannschaft. Von einem Zwei-Klassenunterschied war nichts mehr zu sehen. Doch es blieb bis zum Ende beim Remis. Nach 90 Minuten hätte der Sieger eigentlich RW Westönnen heissen müssen.

In der ersten Hälfte der Verlängerung dasselbe Bild. Westönnen mit mehr Engagement, Soest eher abwartend. Aus heiterem Himmel fiel dann das 2:1 für die Bördestädter. Ein Freistoss wurde länger und länger .... und drin.

Die erste Mannschaft liess sich davon nicht beirren und setzte ihr druckvolles Spiel fort. Bis zur vielleicht spielentscheidenden Szene. Als nämlich der äusserst schwache Schiri Stürmer Michael Schulte vom Platz stellte, nachdem er mit dem Keeper der Soester "zusammengerasselt" war. Schulte hatte bereits in der ersten Hälfte Gelb gesehen und musste jetzt mit Gelb-Rot vom Platz. Aus Sicht der Anwesenden eine klare Fehlentscheidung. Dementsprechend aufgebracht waren auch die Westönner Spieler und Zuschauer. In dem ganzen Durcheinander sah dann auch noch Youngster Maik Jerwan wegen Meckerns die Rote Karte und das Spiel war jetzt fast gelaufen.

Zwar bemühten sich die Rot-Weissen weiter unermüdlich, doch sie waren jetzt ein Mann weniger auf dem Platz. Ein Freistoss der knapp am Winkel vorbeistrich, war die letzte Chance auf die Sensation.

Fazit: Ein tolles Fussballspiel mit Kulisse und Dramatik, ein schwacher. überforderter Schiedsrichter und ein aus Westönner Sicht unschönes Ende. Es hat trotzdem Spass gemacht!



Manfred Zeppenfeld