|
Zurück |
"Nachbarn in Not" heißt eine Initiative des Werler Anzeigers, mit der in Not geratene Mitbürger unterstützt werden sollen. Am Wochenende berichtete der Anzeiger über eine junge Familie aus Westönnen, die das Schicksal besonders hart getroffen hat: Die junge Ehefrau und Mutter eines dreijährigen Sohnes ist von einem Gehirntumor und einem Schlaganfall heimgesucht, und nun in ihrer Wohnung gefangen, weil ein herkömmlicher Lift nicht in das Treppenhaus eingebaut werden kann. Ein Außenlift kostet 30.000 DM- zu viel für die junge Familie. Der
Anzeiger- Bericht war die Initialzündung, dass jetzt in Westönnen einige
Aktionen geplant sind, dieser Familie zu helfen. "Westönnen online
e.V." sowie der "Jugendspielmannszug" und die
"Schützenbruderschaft St. Sebastianus" unterstützen bereits
diese Aktionen. So wird am Schützenfestmontag beim Frühschoppen eine
Hutsammlung durchgeführt. Auch eine Westönner Geschäftsfrau sammelte
bereits eifrig Spenden. (siehe nachfolgende Berichte). Sparkasse Soest,
Nummer 68288, BLZ: 41450075 |
Junge Frau mit schlimmen Schicksal. Lift ist nötig - aber der kostet
30 000 Mark Es war ihr gemeinsamer Traum vom Eigenheim, den sich die Familie vor zweieinhalb Jahren verwirklichte. Dass sie allerdings so viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen würde, hätte die junge Mutter nie geglaubt. Als das Paar sich für die Wohnung im 1. Stock entscheidet, ist der heute dreijährige Sohn unterwegs. Alles soll genau so sein, wie sie es sich immer vorgestellt haben. Unten im Haus wohnt die Tante, oben die junge Familie. Zu diesem Zeitpunkt hat die 31-Jährige bereits eine lange Geschichte hinter sich: Vor Jahren war sie an ihrem Gehirntumor operiert worden, die Behandlung schien Erfolg gehabt zu haben. Doch nach wenigen Jahren ist der Tumor wieder da, beeinträchtigt das Sprach- und Motorikzentrum. Gerade schien sie sich von der Chemotherapie zu erholen, als sich am zweiten Weihnachtstag 2000 plötzlich alles ändert. Die 31-Jährige erleidet einen Schlaganfall, der die linke Körperhälfte stark in Mitleidenschaft zieht. Seit diesem Tag ist sie auf den Rollstuhl angewiesen - und muss erfahren, dass die Traumwohnung für sie zum Gefängnis wird. Denn allein kann sie das Haus nicht verlassen, nur mit Hilfe ihres Mannes oder Schwiegervaters ist es möglich, die Treppe herunter zu kommen. Das ist jedes mal mit großem Aufwand verbunden. Ein Umzug kommt nicht in Frage. Schließlich ist alles so, wie sie es immer haben wollten. Und die Bedingungen könnten nicht besser sein: Die Tante mit im Haus, die Schwiegereltern nebenan, die Mutter in unmittelbarer Nähe. Und ohne die Hilfe dieser Menschen könnte sie ihren Alltag nicht bewältigen. Ein Umzug ins Erdgeschoss ist unmöglich. Die eigene Wohnung nämlich hat sich als behindertenfreundlich erwiesen - durch breite Türen und Flure. Bis auf zwei Ecken ist die junge Frau hier in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt. Die Erdgeschoss-Wohnung müsste komplett umgebaut werden - die Kosten wären enorm, für die Familie, die mit dem Hausbau noch stark belastet ist, nicht zu tragen. Hier will der Anzeiger über "Nachbar in Not" helfen. Ein Plattformlift, der die Frau samt Rollstuhl transportieren könnte, kostet etwa 30 000 Mark. Ein einfacher Treppenlift lässt sich nicht installieren, da die Treppe nach oben sehr eng ist. Aber: Am Balkon könnte eine Stahltreppe angebracht werden, an der der Lift installiert werden kann. Dann könnte die junge Mutter allein nach draußen, endlich wieder ein wenig selbstständig sein. Wie gern würde sie mit ihrem Sohn draußen spielen, mit ihm zum Kindergarten gehen, an die frische Luft kommen. 5 000 Mark wird "Nachbar in Not" beisteuern. Wenn Sie der jungen Frau helfen wollen, ein Stück Normalität zurückzuholen, denn helfen Sie mit einer Spende auf das Konto "Nachbar in Not". Oder erzählen sie uns, wie sie helfen wollen. Kathrin Walter |
Enorme Resonanz auf ANZEIGER-Geschichte über erkrankte Westönnerin Von Kathrin Walther WERL • Das Schicksal der jungen Frau, die ohne Hilfe nicht in der Lage ist, ihre Wohnung zu verlassen, beschäftigt die Werler. Zahlreiche Anrufe sind bereits in der Redaktion eingegangen, Hilfsaktionen laufen an. Der erste Anruf kam von der Westönner Bruderschaft: Bei ihrem Schützenfest am kommenden Wochenende wollen die St. Sebastianus-Schützen für die Familie sammeln und der jungen Frau so zu einem Plattformlift verhelfen, der ihr dann endlich ermöglicht, wieder ein Stück selbstständig zu sein. Auch der Jugendspielmannszug des Werler Ortsteils hat seine Hilfe angeboten, will sich für die junge Familie engagieren. Toll auch, was eine Westönner Geschäftsfrau in den Stiel gestoßen hat: All ihre Handelskollegen im "Sauerkrautdorf" hat sie zum Spenden aufgerufen. Enthusiasmus ist also nicht fehl am Platze, wenige Tage nach unserem Spendenaufruf sieht es gut aus für den "Lift". Ein Umschlag mit dem stolzen Inhalt von 100 Mark (51,13 Euro) flatterte uns gestern auf den Schreibtisch. Abgegeben von einer Frau, der das Schicksal der Mutter ans Herz ging. Sie wollte helfen, schrieb auf den Umschlag ein Schlagwort: "Lift". Das wollen wir beibehalten. Ab sofort gilt auf unserem "Nachbar in Not"-Konto: Unter dem Stichwort "Lift" fließt gespendetes Geld direkt in die Finanzierung des Plattformliftes und der notwendigen Stahltreppe, die die Installation des Lifts am Balkon erfordert. Wenn auch Sie spenden möchten, um der jungen Mutter ihre schwere Behinderung zu erleichtern und ihr wieder eine eigenständige Teilnahme am Dorfleben zu ermöglichen, können Sie spenden auf eines unserer "Nachbar in Not"-Konten, eben unter dem Stichwort. Oder halten Sie es wie die Frau von gestern morgen - ein Umschlag, in der Geschäftsstelle oder der Redaktion abgegeben, verfehlt ebenso gewiss sein Ziel nicht.
Geschäftsfrau eiste im Kirchspiel Westönnen
7 500 Mark für erkrankte Frau los
Hilfe, die keine Grenzen kennt. Eine junge Frau, von doppeltem gesundheitlichen Schicksalsschlag getroffen, kann ohne fremde Hilfe das Haus nicht verlassen. Ein so genannter Plattformlift wäre nötig, aber teuer. 30 000 Mark (15 338 Euro) sind aufzubringen. Der ANZEIGER hat mit der betroffenen Familie gesprochen, hat sich den Fall schildern lassen. Und hat entschieden, unbürokratisch mit gutem Beispiel voranzugehen. 5 000 Mark aus dem Topf von "Nachbar in Not" stellen wir zur Verfügung. Dass wir aufrütteln würden, war gewollt. Was an Zwischenbilanz zu vermelden ist, übersteigt freilich alle Erwartungen. Und das ist zuvorderst jener Geschäftsfrau zu verdanken, die zwei Tage lang ihren Laden Laden sein ließ und stattdessen im Kirchspiel Westönnen "betteln" ging. Mit überwältigendem Erfolg. 7 500 Mark (3 834 Euro) waren bis gestern Mittag zusammengekommen. "Die Solidarität der Menschen in Westönnen, Mawicke, Ober- und Niederbergstraße war fantastisch. Es gab niemanden, der nicht gespendet hat", erzählt die Geschäftsfrau begeistert. Beim Schützenfest am Wochenende will die Bruderschaft sich für das Anliegen stark machen; der Jugendspielmannszug tritt außerplanmäßig beim Frühschoppen am Montag auf, erfreut die Besucher mit einigen Stücken - und erhofft sich als Dankeschön weitere Spenden bei einer Hutsammlung. Wer seinerseits helfen will, kann jederzeit Geld auf eines der beiden Sonderkonten bei Sparkasse und Volksbank einzahlen. Wer sicher sein will, dass sein Geld gezielt und zweckgebunden der kranken Westönnerin zufließen soll, muss das Stichwort "Lift" notieren. |
(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Werler Anzeigers) |