1444,
also vor 560 Jahren,
begann die "Soester Fehde", die in
der ganzen Gegend -auch in Westönnen- zu Räubereien, Plünderungen und
Brandstiftungen führte.
Hintergrund: Im 14. und 15. Jahrhundert errang die Stadt Soest die
Herrschaft über 48 Dörfer der Soester Börde. 1444 beschloss die Bürgerschaft
von Soest , sich vom Erzbischof in Köln loszusagen und sich unter einen neuen Stadtherrn, den Herzog von
Kleve-Mark, zu begeben. So sagte Soest um 1444 dem Erzbischof von
Köln den Krieg an mit dem berühmten Fehdebrief: "Wisset,
hochgeborener Fürst, dass wir, Bürgermeister, Rat, Gilden, Ämter,
Bruderschaften und die ganze Gemeinde der Stadt Soest Euer Feind
geworden sind und Euch und den Euern vermittelst dieses Briefes
aufsagen, weil wir den hochgeborenen Junker Johann, den ältesten Sohn
von Kleve und von der Mark, lieber haben als Euch und die
Euren....."
1448 ist die Fehde vorbei; der Streit endete
1449 aufgrund burgundischer Vermittlung im Schiedsspruch von Maastricht
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Soest kam wie gewünscht zu Kleve.
Westönnen jedoch verblieb beim Erzbistum Köln. Seit dieser Zeit gibt es eine
deutliche territoriale Grenze zwischen dem zu Soest gehörenden Ostönnen einerseits und dem
Kirchspiel Westönnen andererseits. Als Soest schließlich 1531 mit
seinen 48 Dörfern evangelisch-lutherisch wurde,
war auch eine konfessionelle Spaltung zwischen dem Kirchspiel Westönnen
und Ostönnen eingetreten.
Die Chronik berichtet übrigens, dass die Soester im Vorfeld der Fehde 1441
auf der Westönner Kirmes (ja, die hatte Westönnen damals!!!) eine
Keilerei anfingen. Jedenfalls bildet diese Westönner Keilerei sogar den
13. Anklagepunkt in einer Klageschrift des Kölner Erzbischofs .
1624
wird die St. Sebastianus- Schützenbruderschaft
gegründet- 380 Jahre, ein stolzes Datum. Daran wird man sich
erinnern können, wenn Westönnen am 24.Juli sein
Schützenfest feiert. |

380 Jahre Schützenbruderschaft
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1744:
Der Pfarrer von
Westönnen,
Johann Ludgerus Plenker, beobachtete einen Kometen.
Vielleicht gibt es für Pfarrer Spannenkrebs in diesem Jahr wieder eine solche Gelegenheit.
Die
Kirche in Westönnen ist der hl. Cäcilia geweiht, das
Patronatsrecht hatte denn auch bis zu seiner Auflösung
1794 das Cäcilienkloster in Köln. |
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1854
wurde vom Bauer Kerkhoff eine Rübenkrautfabrik
gegründet, die bis 1910 bestand. Wer's
nicht weiß: Das Rübenkraut ist ein dunkel-brauner, durch das Einkochen
von Zuckerrüben hergestellter Sirup. Bei der
Herstellung des Rübenkrautes, das Lösen der süßen
Bestandteile aus Rübenschnitzeln durch das Pressen gekochter Rübenschnitzel,
werden alle löslichen Stoffe der Rübe
extrahiert. Dieser Saft wird gefiltert und weiter eingekocht bis ein
Kraut mit einer Mindesttrockensubstanz von 78% entsteht, das bei 18
Grad ausreichend streichfähig ist. Rübenkraut wird übrigens zum
Glück nicht durch die EU-Konfitüren-Verordnung erfasst, sondern ist nur durch das
deutsche Lebensmittelgesetz geregelt. Gut zu wissen! Man nahm es früher
sehr häufig als süßen Brotaufstrich, als Backzutat für z.B.
Pumpernikel (Schwarzbrot) , als Kochzutat oder auch als Beilage zu
Reibekuchen.
Es gibt übrigens Rübenkraut bei Sauern immer noch zu kaufen, wenn auch
nicht aus Westönnen. Vielleicht probiert es der eine oder andere in
Gedenken an diese Westönner Fabrik in diesem Jahr auch mal wieder.
Am
16.5.1854 wurde der der
Männergesangverein "Cäcilia"
gegründet.
Deshalb
findet am 14./15.5.2004 das Kreissängerfest in Westönnen
statt. |

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Bis
1845 wurden die Toten rund um die
Kirche bestattet. Ab
1845 wurden keine Grabstellen auf dem Kirchhof mehr angelegt. Es
wurd ein neuer Friedhof angelegt (heutiger Platz am Ehrenmal),
der noch bis ca. 1920 genutzt wurde.
1874:
Ein neuer
Friedhof -unser heutiger Friedhof- wird "auf dem Grummel"
angelegt. |

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Gleich
zwei Jubiläen feiert unsere Schule: Am
19.März 1904 wurde der Grundstein für ein
neues Schulgebäude gelegt (heute die "Alte
Schule"), und 1964
wurden die heutigen neuen Schulgebäude errichtet.
Schon mal
vormerken: Am 26. Juni 2004 feiert unsere Schule aus
diesem Anlass ihr Schulfest!
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19.3.1904:
Grundsteinlegung
eines neuen Schulgebäudes |
1914-1918:
Vor 90 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus- es starben 77 Einwohner aus
dem Kirchspiel Westönnen. Wenn man sich das vorstellt, immerhin fast 4
heutige Schulklassen... .
Übrigens: am 6.Juni 1944 begann die
Landung der Alliierten in der Normandie während des Zweiten
Weltkrieges, die das Ende des Krieges und auch die Befreiung
Deutschlands und Westönnens von der Nazi-Diktatur beschleunigte. Genug
Nazis gab es ja leider auch in Westönnen. Im Zweiten Weltkrieg starben
übrigens 192 aus dem Kirchspiel Westönnen- in der Menge alle
heutigen Schüler unserer Grundschule.
1924:
Gründung der Bäuerlichen
Bezugs- und Absatzgenossenschaft Westönnen |

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1954
wird der mitten
durch Westönnen führende Westönner Bach -leider- verrohrt
und begonnen, die Bachstraße als richtige Straße auszubauen,
im nördlichen Teil -von Prünte bis zum Sportplatz- war sie bis
dahin nur ein Fußweg gewesen (Bild links). |
1964
wird ein neues
Schulgebäude gebaut, am 23.9.1964
eingeweiht. |

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21.8.1964:
Zweigstelle der
Sparkasse Werl wird eröffnet |
Vor
40 Jahren kam eine Zweigstelle der Sparkasse nach Westönnen,
seit einigen Wochen ist sie auf dem Hof Hagen untergebracht. Im
Gegensatz zur Volksbank, wo es noch persönliche Ansprechpartner
gibt, ist die Sparkassenfiliale aber heute nur noch mit leblosen
Automaten
besetzt. |

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10.1964:
Einweihung einer
Leichenhalle auf dem Friedhof |
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