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Im Jahre 1960 wurde die Westönner Spar - und Darlehnskasse 50 Jahre alt. Man gab damals eine Festschrift heraus, in der Rudolf Preising einen lesenswerten Beitrag zur Geschichte Westönnens veröffentlichte. Leider hat die Schrift keine Seitenangaben, und Quellen werden auch nicht genannt. Besonders interessant erscheint das,
was über die "Kirchhöfer" gesagt wird, zumal nur wenig
über sie bekannt sein dürfte. |
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Wer eine Wohnstätte auf dem Kirchhof erwerben wollte, musste einen Eingangspfennig zahlen, der um 1650 einen Goldgulden ausmachte. Rudolf Preising greift das Thema der Kirchhöfer noch einmal in seinem Buche "Westönnen - Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe" von 1977 auf. Wenn man überhaupt etwas über diese Zeiten weiß, so ist das oft dem Pfarrer Melchior Linnemann zu verdanken, der von 1682 - 1729 in Westönnen tätig war. Er ordnete das Pfarrarchiv neu und hielt Daten und Fakten im sogenannten Lagenbuch fest. Es ist wohl die wichtigste Quelle zur Geschichte der Pfarrei. Jedenfalls haben die Kirchhöfer es verstanden, ihre Sonderrechte zu verteidigen. Noch am 4.2.1794 hat der Offizial, der oberste Richter des Offizialatgerichtes, in einer Verfügung die Rechte der Kirchhöfer bestätigt. |
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In den Napoleonischen
Kriegen wurde das Offizialatgericht am 13.10.1802 aufgehoben. Zu der Zeit dürften die Kirchhöfer auch ihre letzten Sonderrechte verloren haben. |
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Literaturangabe: Ingeborg Buchholz-Johanek:
Das Offizialatgericht . In: Werl - Geschichte einer westfälischen Stadt, Bd.1, 1994 S. 161ff. Bildnachweise: Bild 1: Aus Heimatbuch des Kirchspiels Westönnen 1966 S. 33, Bild 3: Stadtarchiv Werl, Akten, Bild 2 und 4: F. Schleep (2002) |
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