Das Kirchspiel Westönnen gehört zum landwirtschaftlichen Gemeindeverband Werl.
Dies ist die unterste Ebene des Deutschen Bauernverbandes. Hier sind ca. 80% der Landwirte in der Bundesrepublik, wie auch bei uns im Ort, organisiert.
Der Landwirt wird beraten und vertreten in sozialen Fragen und im agrarpolitischen Bereich. Auf Ortsebene finden Versammlungen, Feldbesichtigungen, Mitorganisation des Bauernmarktes Werl, Teilnahmen an agrarpolitischen Veranstaltungen und im zweijährigen Rhythmus eine Agrarfahrt statt.
Die Landwirtschaft in Deutschland ist ein Wirtschaftbereich der alle angeht. Über 80% der Landesfläche werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Westönnen umfasst ca. 890 ha (1ha = 10.000m²) von denen ca. 650ha nicht zum Ortskern gehören und zum großen Teil landwirtschalftlich genutzt werden. Die Landwirtschaft gestaltet somit die Westönner Landschaft und prägt mit seinen Höfen noch das Dorf.
Zu den vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft gehören:
– die Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel, die den Erwartungen der Verbraucher wohl hinsichtlich Qualität und Sicherheit als auch Tier- und Umweltschutz entsprechen.
– die Erhaltung abwechslungsreicher Landschaften von hohem ökologischem Wert – die Sicherung breiter wirtschaftlicher Aktivitäten und zukunftsträchtiger Arbeitsplätze in ländlichen Räumen.
– die Produktion nachwachsender Rohstoffe, die als klimaschonende Energiequellen und umweltfreundliche Grundstoffe für den industriellen Bereich Verwendung finden.
In den letzten hundert Jahren hat die Landwirtschaft einen rasanten Wandel vollzogen. Früher waren die Höfe landwirtschaftliche Mischbetriebe, die alle Tierarten in geringen Mengen hatten. Sie produzierten mit wenig Technik und benötigten viele Arbeitskräfte. Heute ist gerade der Vollerwerbsbetrieb hochtechnisiert, spezialisiert und ein wirtschaftender, landwirtschaftlicher Unternehmer. Sie werden sowohl mit Familienmitgliedern als auch mit Angestellten bewirtschaftet.
In Westönnen gab es 1960 ca. 40 landwirtschaftliche Betriebe im Voll- und Nebenerwerb. Zur Zeit sind es 16 Betriebe von denen sechs Betriebe im Vollerwerb bewirtschaftet werden. Die Betriebe haben sich hier in der Soester Börde unterschiedlich entwickelt.
Durch den wertvollsten Faktor, den Boden, resultiert ein großer Teil ihres Einkommens aus dem Ackerbau, mit allen seinen verschiedenen Varianten. Darüber hinaus haben sich viele Betriebe spezialisiert z. B. im Gemüsebau. Ein Teil des Gemüses und viele weitere Produkte werden direkt an der Bundesstraße an den Verbraucher verkauft. Weiteres Gemüse geht von Westönnen zur Genossenschaft nach Soest und findet sich im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt wieder.
In Westönnen ist nur noch eine Sauerkrautfabrik heimisch und produziert hier den Weißkohl für ihr bekanntes Westönner Sauerkraut. Aufgrund des guten Bodens sind alle Milch- und Rindviehbetriebe verschwunden. Stattdessen bauen die Landwirte neben Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Gemüse und Mais für eine Biogasanlage an, oder haben sich über Jahre ein Strohgeschäft für Reit- und Pferdeställe aufgebaut. Natürlich gibt es auch die Betriebe, die sich durch Spezialisierung z.B. in der Sauenhaltung in Kombination mit Ackerbau dem Wettbewerb stellen und hierdurch für die Zukunft gerüstet sind.
Die landwirtschaftlichen Einkommen werden sich in Zukunft häufig nicht nur aus Pflanzen- und Tierproduktion ergeben. Die Betriebe in unserem Dorf haben z.T. auch ihr Kapital aus der Landwirtschaft herausgezogen und in andere Zweige z.B. Photovoltaikanlagen, Beteiligungen an Windkraftanlagen und Ausbau von Wohnungen auf den Betrieben gesteckt.
Haben Sie noch Fragen oder Anregungen zur Landwirtschaft sprechen Sie mit uns Landwirten.
Thomas Hufelschulte
Tel. 02922 83740