„Dort, wo am Hange die Kirche hoch steht,
Heimat, bist du;
drin man den Segen des Himmels erfleht,
Heimat, bist du;………….“So lautet der Anfang der dritten Strophe des Westönner Heimatliedes. Getextet und komponiert um 1954 von Studienrat Heinrich Meyer (*1888;+1964).
Dieser, hier dichterisch beschriebene Standort beherbergt noch heute, auf einer Anhöhe im Zentrum Westönnens, das der Heiligen Cäcilia geweihte Gotteshaus.
Die Pfarrnachrichten der Propstei Werl berichten in der Ausgabe Anfang Februar 2019: „Das Jahr 2019 ist ein Jahr mit vielen Jubiläen; u.a. auch: die Grundsteinlegung der Westönner Kirche St. Cäcilia ist am 12. November 2019 200 Jahre her.“
Leider irren hier die Pfarrnachrichten und auch der Werler Anzeiger vom 24.10.2019, denn 1977 schreibt Rudolf Preising in „Westönnen, Geschichte eines Kirchspiels im Kurkölnischen Amte Werl“ auf Seite 275: Am 22. November 1819 wurde der Grundstein zum Neubau der Westönner Kirche gelegt. Dieses Datum hat auch seinen Grund; denn am 22. November feiert die katholische Kirche das Namensfest der Heiligen Cäcilia, der Patronin der Westönner Kirche.
Im Band 6/Abt.3 im Westönner Pfarrarchiv erfahren wir durch eine Urkunde vom 18. November 1819 eine schriftliche Bestätigung. Aus Köln-Deutz erhält der Westönner Pfarrer Bernhard Voss (Pfarrer in Westönnen von 1809 – 1840) nachstehende Nachricht:
Liebster Herr Confrater!
Hierbei übersende ich Ihnen die verlangte Vollmacht zum
Einsegnen und Legen des ersten Steins
zur neuen Kirche.Der Herr Vicarius Generalis war wegen
einer kleinen Unpäßlichkeit abwesend,
und deswegen konnte die Expedition (Zusendung)
nicht ehender geschehen,
obgleich Ihre Vorstellung am 16. t(en) hier eintraf.Die vorigen Gebühren sind richtig eingegangen,
und die diesmaligen betragen 2 Rthlr 40 Stbr.
Ich empfehle mich bestens zur Freundschaft,
und bin mit aller Hochachtung.
Deu(t)z den 18 t(en) 9ber (=November) 1819.Ihr ergebenster Diener Hirschmann
Confrater = Mit-oder Amtsbruder Rthlr = Reichstaler; Stbr = Stüber
Offensichtlich hatte Pfarrer Voss den Generalvikar in Köln um die Vollmacht zum Legen des Grundsteins für die neue Kirche gebeten und gleichzeitig auch den 22. November als Datum vorgeschlagen. Leider ist sein Schriftstück, weder im Westönner Pfarrarchiv noch im Historischen Archiv des Erzbistums Köln auffindbar.
Es muss gefragt werden: Wieso findet der Schriftwechsel zwischen Pfarrer Voss und dem Erzbistum Köln statt? Westönnen gehörte bis 1821 kirchlich zum Erzbistum Köln. Erst durch die Neugliederung der deutschen Bistümer, durch die Bulle „De salute animorum“ von Papst Pius VII vom 16. Juli 1821, kam Westönnen zur Erzdiözese Paderborn.