Austausch der Turmstation Lohe / Westönnen
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Eine kleine Fundsache hätten wir da noch. Sicherlich auch ein Stück Westönner Geschichte, so daß wir der Meinung waren es wenigstens kurz erwähnen zu müssen. Die Stadtwerke Werl berichteten nämlich auf ihrer Internetseite und auch in ihrem vierteljährlich erscheinenden SW-Magazin...

Eines der letzten Stückchen Technik-Nachkriegs-Architektur sieht in Lohe / Westönnen seinem Ende entgegen. Es handelt sich um eine sog. „Turmstation“, wie sie noch in den 50er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts häufig in den Feldern und Dörfern standen, um Hochspannung aus den Freileitungen aufzunehmen und „für den Hausgebrauch“ herunterzutransformieren.

In Lohe, wo bis vor wenigen Tagen eines der letzten dieser „Trafo- Türmchen“ in Betrieb war, wurde direkt daneben eine neue nur 1,6 m hohe, kompakte Station für die bisherige Anlage gestellt. 1952 war das alte Türmchen in Betrieb genommen worden; am 14. September 2006 wird es nun endgültig abgeschaltet.

Gründe für den Technik-Wechsel gibt es mehrere: Neben dem normalen Verschleiß der Anlagenkomponenten spielt auch das Thema Sicherheit für das Betriebspersonal durch den Einsatz moderner Technik eine große Rolle.

Der sukzessive Austausch der Turmstationen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Werl läuft seit Übernahme des Stromnetzes von der VEW im Jahre 1996. So wurden die Turmstationen Michaelstraße (Budberg) und Lindfeldweg (Sönnern) bereits in den letzten Jahren durch neue, wartungsarme Kompaktstationen ersetzt. Die Turmstation Ostlandstraße (Mawicke) ist schon im Jahr 2000 mit einer neuen Schaltanlage ertüchtigt und auf den neusten Stand der Technik gebracht worden.

Für die Trafostation Haus Lohe mussten die Stadtwerke allerdings zuvor das angrenzende Grundstück kaufen. Zu beachten war bei der Planung die potenzielle Hochwassergefahr durch den Ostönner Bach. Dem entsprechend wurde die neue Station am 06.09.2006 auf ein zuvor errichtetes Splitt-Plateau gesetzt, welches der möglichen Überflutungshöhe angepasst ist. Der Anschluss an die Hochspannungsleitung erfolgt übrigens heute unterirdisch, so auch in Lohe. In der Station wird der mit 10.000 Volt „angelieferte“ Strom über einen Transformator in Niederspannung (400 Volt) umgewandelt.



Von der Station Haus Lohe werden die angrenzenden Anwohner (Haus Lohe und die Lohmühle) mit Strom beliefert. Gleichzeitig mit der neuen Station wird die noch vorhandene 400-Volt-Freileitung in Richtung Lohmühle unterirdisch verkabelt. Die durch das Waldstück verlaufende Freileitung war bei Sturm durch herabfallende Äste gefährdet und durch das jährliche Freischneiden der angrenzenden Bäume besonders wartungsintensiv gewesen.

Stadtwerke Werl / Manfred Zeppenfeld

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