Kerkhoffs Steinbruch
südlich der "Hohle Straße"

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Der Steinbruch wurde schon genannt. Man kann die Begrünung von der B1 sehen.
Er wurde wohl zu Beginn des letzten Jahrhunderts stillgelegt. Interessant ist sicher, dass dennoch die Steine für die Westönner Schützenhalle 1925 hier gebrochen wurden. Hubert Kerkhoff spendete den Stein, den die Schützen dann in Eigenleistung brachen.

Antreten zum Erinnerungsfoto. Bild aus der Schützenhalle.
Nach dem Kriege wurden noch zwei Häuser mit Steinen aus diesem Bruch erbaut. Es sind die Häuser Rademacher und Schauer an der Weststraße mit den Nummern sieben und neun. Zwischen Ihnen beginnt der Blumenweg.

Weststraße 7 "Rademacher"

Weststraße 9 "Schauer"
Als beim Bau der A44 viel Erdreich und Gestein anfiel, ließ der Besitzer des Steinbruches Theo Kerkhoff seinen Bruch zum größten Teil anfüllen. Der tiefste Teil, in dem auch im Sommer oft noch etwas Wasser steht, blieb frei. Da wurde alles abgekippt, was auf dem Bauernhof und in der Sauerkrautfabrik anfiel. Das war eine bequeme Müllkippe.

Die letzte Steilwand im Bruch

Die gleiche Wand 2002
Die Sauerkrautfabrik wurde geschlossen, und der Hof an den Bauern Klören verkauft.
Zur JVA Werl (der Strafanstalt) gehörte nach dem Kriege ein sogenannter Kabelhof. Dort waren Häftlinge damit beschäftigt, aus alten Kabeln Kupfer zu gewinnen. Die Isolierungen wurden verbrannt. Das gab bald Ärger mit den Anliegern. Da musste der Westönner Steinbruch aushelfen. Die Arbeit wurde dorthin verlegt, und wenn man über die Bundesstraße fuhr, stand manchmal eine tiefschwarze Rauchwolke über dem Bruch. Alle Überreste blieben liegen. Das war schlimm.
Die Umwelt -AG des Werler Mariengymnasiums unter der Leitung des Lehrers Benno Dalhoff nahm sich des Steinbruchs an und untersuchte auch die Flora und Fauna dort.
Die Arbeit der AG wurde 1987 mit der Verleihung des Europäischen Umweltpreises anerkannt. Man erreichte auch, dass 1988 der Steinbruch von allem Unrat gereinigt wurde.
Im Rahmen der Flurbereinigung gelangte 1989 der Steinbruch und einige angenzende Parzellen in den Besitz der Stadt Werl.
Mitglieder der Umwelt AG bei der Arbeit (Bilder: B. Dahlhoff "WERL 1993 gestern heute morgen").

Benno Dalhoff schreibt dazu in dem Buch: " WERL 1993 gestern heute morgen" in seinem Artikel "Der Westönner Steinbruch - Refugium für Pflanzen und Tiere": " Ab 1994 wird die Stadt Werl dann auch die turnusmäßig anfallenden Pflegearbeiten übernehmen."
Nun kann man sicher darüber streiten, welche Arbeiten nötig und sinnvoll sind. Bezahlt werden müssen die Arbeiten auch.

Jetzt ist der Steinbruch durch einen Stacheldraht geschützt. Dornen, Ranken und Brennnesseln schützen ihn noch mehr. Es ist nicht einfach, an den Grund des Steinbruches zu gelangen. Ganz ohne Pflege wird der Steinbruch auch als Refugium für Pflanzen und Tiere verkommen. Schon heute fehlt es in der Tiefe an Licht.
Siehe auch: Steinbrüche in Westönnen
Sassen Steinbruch Sassen Kuhle
Die Steinbrüche der Familien Stewen und Müller
Friedrich Schleep