Liebe
Christelle, Du
wunderst Dich bestimmt, warum Du dieses Jahr noch kein
weihnachtliches Paket aus Deutschland erhalten hast. Ich möchte
Dir gerne erklären warum: Es
war noch sehr früh am vergangenen Sonntag morgen. Dein Onkel
schlief noch. Ich saß allein in der warmen Küche und hatte
gerade ein weiteres Türchen meines Adventskalenders geöffnet.
Plötzlich hörte ich aus dem Garten ein leises
"Klingeling".
Ich sah aus dem Fenster und - mir stockte der Atem - vor dem
Hühnerstall parkte die Kutsche des Weihnachts-
manns, von 6 Rentieren gezogen. Père
Noel und die gute Fee stiegen aus und kamen auf die Terrassentür
zu. Ich lief schnell hin, um zu öffnen. "Guten
Morgen, Susi", sagte Père Noel mit seiner tiefen Stimme.
"Schön, dass Du schon wach bist", zwitscherte die gute
Fee, "wir haben das Licht bei Dir gesehen". "Guten
Morgen Père Noel, guten Morgen liebe Fee", stammelte ich ,
"was kann ich für Euch tun?" "Kannst
Du uns bitte Streichhölzer borgen?" fragte Pére Noel.
"Der Mond ist schlafen gegangen und die Sonne ist noch nicht
aufgestanden. Die Kerzen an unserer Weihnachtskutsche sind vom
Fahrtwind ausgeblasen worden. Jetzt ist es noch so dunkel, da
können wir nicht sehen, wohin wir all diese Pakete bringen
müssen." "Selbstverständlich
bekommt ihr Streichhölzer von mir", antwortete ich,
"aber warum verteilt ihr die Weihnachtsgeschenke jetzt schon?
Es dauert doch noch so lange bis Weihnachten." "Ho
ho ho", brummelte Pére Noel und der weiße Bommel an seiner
roten Mütze wippte auf und ab, "weißt Du denn gar nicht,
wie viele Geschenke wir auf der ganzen Welt verteilen
müssen?" "Ja",
lächelte die gute Fee, "wir fahren sogar zu Deiner kleinen
Nichte Christelle nach Marseille. Die ganze Rückbank unserer
Kutsche ist voller Geschenke für sie. Wir liefern die Pakete
jetzt schon ab und die Weihnachtswichtel legen sie pünktlich zur
Bescherung am Heiligen Abend unter den Weihnachtsbaum." "Lieber
Pére Noel, liebe gute Fee", bat ich, "würdet ihr bitte
auch ein Päckchen von mir mit nach Marseille nehmen? Christelle
würde sich bestimmt freuen, wenn sei das Geschenk aus Deutschland
durch Euch bekommt." "Selbstverständlich",
antworteten die beiden. Ich
gab ihnen mein Päckchen für Dich und schenkte ihnen eine große
Schachtel Streichhölzer. Ich winkte ihnen nach, als die
Rentierkutsche langsam wieder in den Himmel Richtung Frankreich
flog. Dein
Onkel glaubte mir nicht, als ich ihm von meinem hohen Besuch
erzählte, aber Du glaubst mir bestimmt, liebe Christelle, wenn du
am Heiligen Abend das Päckchen in rotem Papier und goldener
Schleife unter dem Weih-
nachtsbaum findest. |