100 Jahre Bahnhof Westönnen

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Am 1.Oktober 2001 wurde der Westönner Bahnhof 100 Jahre alt. Kaum einer hat es bemerkt, kein Wunder, da er heute in Privatbesitz der Familie Siegfried und Daniela Schmitt ist.
In den guten alten Zeiten, wo die Dampflokomotiven täglich zwischen Soest und Unna fuhren.  

Links eine alte Telegrafenstation.
In den Jahren 1853 bis 1854 wurde die Bahnlinie der Bergisch-Märkischen Einbahn zwischen Unna und Soest erbaut und 1855 in Betrieb genommen.

Wie das alte Heimatbuch von Heinrich Westhues berichtet, war man in Westönnen 1855 nicht bereit, für den Bahnhof finanziell einzutreten. Also führte die Bahnstrecke durch Westönnen, eine Haltestelle gab es jedoch nicht.

Erst 1898/1899 gelang es dem damaligen Ortsvorsteher Kasper Kerkhoff, die Mittel zum Bau eines Bahnhofes zusammen zu bringen. Am 3. Februar 1898 wurde eine freiwillige Spendenliste ausgelegt und 70 Personen brachten 6.645 Mark zusammen. Die Gemeindevertretung erhöhte den Betrag auf 6.700 Mark. Außerdem bewilligte sie noch 8.000 Mark zusätzlich und nahm 1899 ein Darlehn in Höhe von 16.700 Mark bei der Sparkasse der Ämter Werl und Bremen auf. Die Ortschaft Oberbergstraße erklärte sich bereit, einen Beitrag von 2.000 Mark zu leisten, wenn ein direkter Fußweg durch die Westönner Gemeindewiesen angelegt würde. Der Weg ist heute als befahrbare Straße asphaltiert und trägt den Namen Bahnhofsweg.
Ein altes Zeugnis vom Westönner Bahnhof. In dem Bild ist rechts der alte Schuppen zu erkennen, über die das Stückgut angenommen und verladen wurde.


Nachdem die Kosten- und Grundstücksfragen geklärt waren, wurde der Bau der neuen Haltestelle 1899 von der Königlichen Eisenbahndirektion Elberfeld genehmigt. Der Westönner Bauunternehmer Buchgeister begann kurze Zeit später mit den Bauarbeiten.

Am 1. Oktober 1901 hielt zum ersten Mal ein planmäßiger Personenzug auf dem neuen Bahnhof in Westönnen. Der erste Fahrgast, der ausstieg, war Franz Plattfaut, der nach beendeter Wehrdienstzeit in seinen Heimatort zurückkam.

 

Nordansicht des Westönner Bahnhofes mit Aufgang zum Stellwerk.
Rechts von der Treppe befand sich das Büro des Bahnhofsvorstehers.
 

Bericht: Klaus Hennemann