Der Westönner Bach und die Bachstraße
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Die Bachstraße ist alt und ihr Name auch, aber 1969 bekam sie den Namen Westönner Bachstraße, weil Westönnen ein Stadtteil von Werl wurde, und in der Werler Innerstadt noch eine Straße mit dem Namen Bachstraße besteht.

Über die Quellen des Westönner Baches (Wietborn und Opferteich) .wurde in einem früheren Artikel berichtet. Der Lauf des Baches soll nun weiter verfolgt werden. Aus dem heutigen Kettlerpark heraus unterquert das Wasser die Kirchstraße in Richtung Osten und kam früher an der Stelle, wo heute die Bachstraße beginnt in einem offenen Bach wieder an das Tageslicht und floss an dem Garten des Hofes Grae’ (dem heutigen Schulgelände) entlang in Richtung Norden. Diese Richtung hat der Bach auch heute noch für rund 1200 Meter. Der Bach war in diesem Bereich etwa einen Meter breit und zur Straße hin durch eine senkrechte Bruchsteinmauer eingefasst.

Von der Walbkestraße an hatte der Bach eine Breite bis zu 2,50 Meter. Er musste ja die immer wieder auftretenden Hochwasser fassen können, die die Walbke von der Haarhöhe in das Dorf spülte. Er unterquerte die Straßen „Im Winkel“ und die „Bruchstraße“. Die Anlieger Luhmann (heuteNr.2), Stasius (heute Nr.4), Hufelschulte (heute Nr.6), Brandt und Sasse hatten eigene Brücken oder Stege, die über den Bach führten. Beim Hofe Gerke gibt es noch heute eine  tief liegende Wiese. In dieser Wiese war ein Teich angelegt, der parallel zum Bach verlief. Von der Dorfjugend wurde er der „Große Teich“ genannt; weil es auch noch einen kleineren Teich hinter der Scheune gab. Der „Große Teich“ eignete sich bei Frostwetter zum Schlittschuhlaufen. Aber dafür war er nicht angelegt worden. Er sollte einen Teil des anfallenden Hochwassers aufnehmen und bei Bränden Löschwasser liefern.

Nördlich der Bruchstraße verlief der Bach östlich der Ziegelei, die von dem Bauern Ebell -Schulte von 1895 bis zum Ausbruch des Krieges 1914 betrieben wurde. Nach dem Kriege entstand an dieser Stelle nach und nach der heutige Sportplatz.


Alte Ziegelei


Frühere Flößwiese

Bevor der Bach die Bahnlinie unterquerte, musste er noch in jedem Frühjahr eine Flößwiese für mehrere Wochen mit Wasser überfluten, was immer wieder ein interessantes Schauspiel war. Die Fläche ist auch heute noch gut zu erkennen. Sie liegt sehr tief, genau südlich der Bahnlinie zwischen dem Bachlauf und der Breite Straße. Sie ist mit Fichten bepflanzt und an der Breite Straße wurde ein neues Haus errichtet.


Westönner Bach unterquert  die Bahnlinie

Nördlich der Bahn verbindet ein namenlosen Weg die Breite Straße mit dem Bahnhofsweg, der vom Westönner Bahnhof nach Oberbergstraße führt. Dieser namenlose Weg wird noch von dem Westönner Bach unterquert, der dann aber nach einem kurzen Stück seine  Fließrichtung nach Westen ändert. An dieser Stelle befindet sich die zweite Flößwiese, die vom Westönner Bach zu überfluten war. Man kann sie an der tieferen Lage erkennen. Nach Osten und Norden wird sie vom Westönner Bach begrenzt, nach Süden von dem namenlosen Verbindungsweg und im Westen von dem Bahnhofsweg.


Alte Flößwiese


Stauwehr (Schütt)

An dieser Wiese besteht noch eine alte Stauanlage (Siehe Bild oben rechts!), wie sie früher an etlichen Stellen an den Westönner Wiesen zu sehen waren. Die Westönner nannten diese Anlagen einfach Schütt; so wurden auch die Bretter genannt, die einen Kastenwagen nach vorn und hinten verschließen konnten.

Der Bach fließt dann weiter nach Westen , unterquert den Loher Weg und verläuft an seiner westlichen Seite in Richtung Norden. Kurz vor der Lohmühle ändert der Bach dann noch einmal die Seiten der Straße und mündete früher unmittelbar vor der Mühle in den Mühlbach. Sein Wasser sollte ja helfen, das Mühlrad zu drehen.

Links: Unterquerung des Loher Weges.


Lohmühle von Norden

Lohmühle von Süden

Da hat sich sehr viel geändert. Im Kriege 1939 – 1945 und in der Notzeit nach dem Kriege hat die Mühle für das Gut Lohe und die umliegenden Dörfer noch große Bedeutung gehabt. Dann begann das große „Mühlensterben“. Das Land kaufte die Wasserrechte auf, und die Mühlräder mussten abgebaut werden. Das Wasser fließt nicht mehr unter der Mühle her, obwohl der gemauerte Schacht noch vorhanden ist. Der Mühlbach verläuft heute östlich der Mühle, und da beendet jetzt auch der Westönner Bach seinen eigenen Lauf und mündet wie auch in früheren Zeiten in den Mühlbach.


Schacht für das Mühlrad

Westönner Bach mündet in den Mühlbach

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Friedrich Schleep