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Im Urkataster
von Westönnen, das im Jan. 1829 angefertigt wurde, wird der alte Westönner
Hellweg teilweise gut dargestellt. Leider sehen wir nur das Stück der Straße,
das von der Breite Straße aus nach Westen verläuft. Der Teil der Straße,
der nach Osten führt, fehlt völlig und damit auch das älteste Anwesen
des Hellwegs, das Haus Post. Davon wird noch zu berichten sein. Es ist gut, dass Heinrich Westhues in seinem Heimatbuch von 1966 auf der Seite 25 recht ausführlich vom Alten Hellweg berichtet. Da, wo der Text wörtlich übernommen wurde, steht er in Anführungszeichen. | |||
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Interessanterweise
wird diese Stelle auch heute noch von der Familie Post bewohnt. Hubert Post bestätigte,
dass er aus den Erzählungen in der Familie weiß, dass man an der Stelle
auch die Pferde füttern und wechseln konnte. Sicher gab es dann auch für die Reisenden etwas zu essen. Und der Name? Drängt sich da nicht die Vermutung auf, dass der Name Post wirklich aus dem frühen Postbetrieb entstanden ist? | |||
Das Haus Post vor der Renovierung | |||
Als
die Reichsstraße gebaut war, benutzten die Postkutschen natürlich auch
diese bessere Verbindung. Zu meinen frühen Erinnerungen gehört, dass
die Poststelle an der heutigen B1 im Hause Nr. 31 war. Der Besitzer hieß
Stratmann - Müller, und da es noch einen Bauern mit dem gleichen Namen in
der Mummelstraße gab (heute Nr.9), sprach man zur besseren Unterscheidung
einmal vom Bauern Müller und einmal von Post - Müller. Westhues weiter: | |||
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Bevor man eine Straße baut, muss man Pläne zeichnen. Das war auch früher so. Der hier abgebildete Plan wurde 1817 von dem Geometer Anton Padberg gezeichnet. Er betrifft die "Cöln - Berliner - Straße". Die Originale sind in Münster im Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen - Lippe. Padberg hat sich große Mühe gegeben, den Verlauf des Alten Hellwegs festzuhalten. An Westönnen war er wohl nicht interessiert. Er zeichnet das Dorf wie eine künstliche Anlage. Mitten durch seine Zeichnung verläuft ein Strich, der die Planung der neuen Straße anzeigt. Gebaut wurde diese Chaussee in den Jahren 1817 bis 1819 (nach Angaben von Westhues von 1822 bis 1823). | |||
Die folgende Skizze zeigt den tatsächlichen Verlauf der neuen Chaussee durch unser Dorf. | |||
Der alte Hellweg in den neuen Siedlungsbestand eingefügt. Die Skizze stammt vom Landesvermessungsamt NRW aus dem Jahre 2001. | |||
Noch etwas zum Meilenstein: Als man die
Chausseen baute, wurden sie mit Meilensteinen versehen ( lat: mille ). Ein einzelnen
Meilenstein hat bei uns die Zeitläufe überstanden. | |||
Es gab aber auch noch kleinere Meilensteine, die jeweils eine Viertelmeile anzeigten. Einen solchen Stein gab es an unserer Straße in Richtung Mawicke. Er ist wohl beim Straßenbau beseitigt worden. Diese Steine waren etwa 0,8 Meter hoch und hatten eine völlig andere Form. Sie waren oben abgerundet. Die eingeschlagene Inschrift habe ich vergessen. Im Raum Paderborn sind noch etliche Meilensteine zu sehen, sowohl große, als auch kleine. | |||
Literaturangaben: "Zeitreise Hellweg" Hellweg - Museum Unna, 1. April 2001 | |||
Beachten Sie auch "Der Hellweg von der Geschichte und Sagen umwoben" | |||