Die Burg III
Geschichte und Geschichten

Zurück
Zuerst soll auf die beiden Artikel hingewiesen werden, die schon früher erschienen:
Am 02.01.2006 " Die Burg  Das Steinhaus, das Hohe Haus, das Rothe Haus"
Am 13.01.2006 " Die Burg II  Aus Ihrer Geschichte"

Eine Zeichnung von Martin Hufelschulte von 1997

Für uns Kinder hatte die Burg etwas Unheimliches an sich. Die mächtigen Bruchsteinmauern, die dunklen Kellergewölbe.
Und dann sollte es da noch einen unterirdischen Gang geben. In der Schule und auch von den Eltern konnte man das hören. Der Gang sollte sogar bis zum Schloss in Lohe führen. Wir Kinder nahmen diese Erzählungen gerne auf.
Sie passten zu den Spukgeschichten, die damals noch erzählt wurden. Es gab fast keinen Platz im Dorf, von dem es nicht etwas Unheimliches zu erzählen gab.
Von Lohe aus sollte dann ein Gang bis zum Werler Schloss führen, und von da wiederum gab es angeblich einen Gang, der irgendwo auf der Haarhöhe an das Tageslicht führte.
Wer ein Schloss hatte, wollte auch ein Gespenst dazu haben oder wenigstens einen geheimnisvollen Gang.
Die Reste des Werler Schlosses habe ich zum ersten Male gesehen, als ich mit 11 Jahren in Werl die Schule besuchte.
Eine Schwester der Ursulinen führte uns. Sie zeigte uns die gewaltigen Gewölbe, die zu dem Roßmühlenturm gehören und führte uns dann in ein anders Gebäude und zeigte im Keller eine Stelle, wo der Gang angeblich begann, aber aus Gründen der Sicherheit zugemauert war.
Ältere Lehrer in Werl sprachen davon, dass man bei Bauarbeiten am "Hellweg" auf den Gang gestoßen sei.
Wer kann die Wahrheit erkennen? Westhues sagt in seinem Heimatbuch nur kurz:
"Vor einigen Jahren stieß man beim Umgraben des Gartengrundstückes hinter dem "Hohen Haus" auf einen unterirdischen Gang".
Martin Hufelschulte konnte die Stelle der Mauer fotografieren, wo der Gang seinen Anfang genommen haben soll. Natürlich ist auch diese Stelle zugemauert.


"Der zugemauerte Gang"
Noch zwei Fakten sollen dennoch genannt werden.
Erstens: Vor vielen Jahren, man weiß nicht mehr wann, sackte die Nordwand der Burg im Bereich dieses Ganges ab.
Zweitens: Als vor wenigen Jahren nördlich der Burg gebaut wurde, stieß man beim Ausschachten auf Hohlräume, die durchaus zu einem Fluchtweg gehört haben könnten.
Friedrich Schleep