Steinbrüche
am Westdahler Weg

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Von den beiden Steinbrüchen, die östlich des Westdahler Weges lagen, wurde schon berichtet.
Da befindet sich heute der Hof Rinsche.


Hof Rinsche: Blick von der Bundesstraße
Neben dem Westdahler Weg führte eine befahrbare Rinne in die Tiefen des ersten Bruches. Er gehörte dem Bauern Kerkhoff. Kerkhoff erwarb auch noch den Steinbruch des Hofes Hesse - Kaune, der sich unmittelbar an den ersten nach Süden hin anschloss. Somit gehörten damals drei Steinbrüche zum Hofe Kerkhoff.
In den Steinbruch der Familie Hesse - Kaune gelangte man vom Westdahl aus, an der Stelle, wo heute noch die Scheune steht, die Kerkhoff trotz des Krieges 1941 erbauen konnte. Sie wurde mit Ziegelsteinen und nicht mit Bruchsteinen errichtetet. Ob das schneller ging?

Kerkoffs Scheune von 1941
Beide Steinbrüche sind nicht mehr zu erkennen. Sie wurden beim Bau der Autobahn mit Erd - und Steinmassen verfüllt. Vor dem Krieg hatte der Bauer Kerkhoff das Gelände teilweise aufgeforstet.
Es entstand ein romantisches Wäldchen, in dem tief versteckt eine Bank errichtet war, die gerne von wissenden Liebespaaren aufgesucht wurde.
Auf dem Grunde der Brüche waren zwei Teiche, die nur bei großer Hitze austrockneten.
Ein aufgefülltes Stück wurde als Viehweide genutzt.
Alle Steinbrüche, auch die früher genannten, waren hervorragend für abenteuerliche Spiele geeignet. Von der Hitlerjugend wurden da gerne die sogenannten Geländespiele durchgeführt, die man wohl als vormilitärische Ausbildung ansehen muss.
Und heute: Die oben genannte Scheune steht noch. Der Bauer Werner Rinsche errichtete einen neuen Bauernhof auf dem Steinbruch Hesse - Kaune. Man kann ihn von der B1 aus sehen. Die Flächen rundum wurden aufgeforstet.
 
Der Hof Rinsche von Süden
Eines sollte noch gesagt werden: Alle Steinbrüche dienten bei Hochwasser als natürliche Rückhaltebecken. Als die oben genannten Brüche verfüllt waren, gab es im Westdahl und auf den angrenzenden Äckern immer wieder Überflutungen.
Besonders im Jahre 1947 hat der Kerkhofsche Steinbruch gute Dienste geleistet. Ein sehr harter Winter war vorausgegangen. Da kein Schnee gefallen war, konnte der Frost tief in den Boden eindringen. Als der Winter zu Ende ging, gab es Schnee und dann viel Regen.
Das Wasser konnte nicht in den Boden eindringen. Es floss über die Felder und die noch nicht befestigten Wege. Die Gräben verschlammten. Manche Wege waren unpassierbar geworden. Bevor die Frühlingsarbeit begann, mussten die schlimmsten Schäden beseitigt werden. Ein großer Teil des weggeschwommenen Bodens war in Kerkhoffs Steinbruch geflossen. Mühsam musste man ihn wieder in die Wege und auf die Felder schaffen. Bagger gab es nicht.
Siehe auch: Steinbrüche in Westönnen
Sassen Steinbruch Sassen Kuhle
Die Steinbrüche der Familien Stewen und Müller
Kerkhoffs Steinbruch südlich der "Hohle Straße"
Friedrich Schleep